• Non EU

Frei .:. Mittelalterliche Schweizer Musik

156335
Frei, Silvia und Walter, Mittelalterliche Schweizer Musik. Bern 1967.
18,00 CHF
Menge

  Datenschutz

Ich verkaufe Bücher, nicht Ihre Daten

  Versandkosten

Keine Lieferungen in die EU!

  Google Mail

Gmail blockiert meine automatischen Antworten - Kommunikation mit Gmail User:innen ist eingeschränkt

Beschreibung
Frei, Silvia und Walter,
Mittelalterliche Schweizer Musik. Bern: Haupt, 1967. 55 Seiten mit Seiten 25 - 55 Abbildungen und einer Falttafel. Englische Broschur. Grossoktav. 188 g
* Schweizer Heimatbücher, 130
Bestell-Nr.156335
Frei | Mittelalter | Mediaevistik | Helvetica | Schweiz | Musik

Das Mittelalter steht im schweizerischen Gedächtnis als ehernes Zeitalter unseres Landes da, und ruhmreicher Waffenlärm übertönt selbst im Ohr des Geschichtskundigen den Klang der Musik. Dennoch ging damals nichts Alltägliches und nichts Besonderes am Menschen vorüber ohne Gesang und Spiel: bei Gotteslob und Tanz, bei Arbeit und Feier, bei Geselligkeit und in einsamen Stunden i— zu Stadt und Land, in Klöstern und Burgen, auf Weiden und Straßen, in Werkstätten und Stuben ließ Musik als Harmonie aus heiler Welt die Sterblichen aufhorchen auf das, was über allen bloßen Zwecken steht und darum das Dasein mit Sinn zu erfüllen vermag.
Zwar können wir mit Bestimmtheit annehmen, daß die Musik schon im römischen Helvetien, zumal in den Theatern von Augusta Raurica, Vindonissa und Aventicum, eine Rolle gespielt hat, doch fehlen uns von jener Epoche alle entsprechenden historischen Dokumente. Erst aus der Zeit nach der Völkerwanderung, da das Gebiet der Schweiz besiedelt war von Alemannen, Burgundern, Langobarden und Rätern, ist durch die mündliche Überlieferung des Bündner Oberlandes als einziges und daher ungewöhnlich kostbares Zeugnis die Canzun de sontga Margriata erhalten geblieben. Das Lied wurde bis in unser Jahrhundert hinein von den Bäuerinnen beim Jäten des Gartens und beim Spinnen der Wolle gesungen, dabei gewiß sprachlich dem jeweiligen Wachstum des Romontsch angeglichen, so daß es uns im heutigen Dialekt der Surselva vorliegt aber sachlich ist offensichtlich seit dem Frühmittelalter weder im Textlichen noch im Musikalischen erheblich geändert worden. Nicht ausgeschlossen scheint, daß der herbe Rezitationston in jene Zeit zurückreicht, da der Choralgesang der missionierenden Mönche in den einsamen Tälern noch nicht den Gekreuzigten verkündete, und der Inhalt des volkstümlichen Epos ist durchaus heidnisch.
Unter dem Namen «heilige Margret» verrichtet auf einer Alp am Kunkelspaß eine Erdgottheit Dienst als Zusenn. Wie sie aber vom Hirtenknaben entdeckt wird und dieser dem numinosen Zwang verfällt, das Geheimnis verraten zu müssen, nimmt die «Heilige» Abschied aus der Gegend, und mit ihr verläßt die sagenhafte Fruchtbarkeit einer goldenen Vorzeit das Tal des jungen Rheins für immer

Ausgabe:
Christian Caminada, Das rätoromanische Margrethenlied, im Archiv für schweiz. Volkskunde 1937/38, S. 197—236
Schallplatte: Silvia und Walter Frei, Schweizer Musik aus Mittelalter und Renaissance 11, Luzern 1965 (FGL 254321 )
Artikeldetails
156335
1 Artikel