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Torrance .:. Calvins Lehre vom Menschen

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Torrance, Thomas F., Calvins Lehre vom Menschen. Zollikon-Zürich 1951.
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Beschreibung
Torrance, Thomas F.,
Calvins Lehre vom Menschen. Zollikon-Zürich : Evang. Verlag, 1951. 208 Seiten. Broschur. 366 g
* Aus dem Englischen von Fritzhermann Keienburg. - Gebräunt, Umschlag etwas lichtrandig, leicht bestossen.
Bestell-Nr.156527
Torrance | Biographien Religion | Calvin | Christentum | Theologie | Evangelische | Protestantismus | Reformierte | Calvinismus

VORWORT
Das vorliegende Werk hat seit seinem Erscheinen in der Originalfassung bei den Lesern des englischen Sprachraumes ein gutes Echo gefunden. Das Thema macht es selbstverständlich, daß es nicht auf den Umkreis der angloamerikanischen Theologie beschränkt bleiben durfte. Calvins Beitrag zum Gespräch über das Wesen und die Bestimmung des Menschen geht, über den Rahmen der schottisch-presbyterianischen Kirche hinausgreifend, nicht nur die englisch sprechenden, sondern alle protestantischen Theologen an. So ist das Buch von den Fachgelehrten nicht allein in Großbritannien und Amerika, sondern auch auf dem Kontinent als eine der besten CalvinArbeiten der letzten Jahre gelobt worden. Um so erfreulicher ist es, daß nun auch die deutsche Übersetzung erscheinen kann.
Es ist dem Verfasser, wie er selbst im Vorwort zur englischen Ausgabe schreibt, beim Lesen der Kommentare, Predigten und sonstigen Schriften Calvins immer klarer geworden, wie weit sich der « Calvinismus » im Laufe seiner Geschichte in vielerlei Hinsicht von den Ansichten des Reformators entfernt hat. Der Verfasser hält es für einen besonders schwerwiegenden historischen Treubruch, daß man immer wieder mit aristotelischen Denkkategorien versucht hat, Calvin zu systematisieren und zu schematisieren — denselben aristotelischen Kategorien und Philosophemen, die er einst als eine damnosa hereditas so scharf bekämpft hat.
Der äußere Anlaß zu dieser Spezialuntersuchung war die Einladung an den Autor, vor der Scottish Church Theology Society einen Vortrag über Calvins Lehre vom Menschen zu halten. Das sich sehr reichlich ergebende Material konnte schließlich für diese Veröffentlichung bearbeitet werden. Es ist das Hauptanliegen dieses Buches, Calvin selbst seine eigenen Gedanken in seiner eigenen Art und mit seinen eigenen Worten zu Gehör bringen zu lassen. Darum sind grundsätzlich die Calvin-Interpreten nicht berücksichtigt worden; es geht hier nicht darum, wie W. Niesel oder Peter Barth oder die holländischen Calvinisten den Reformator verstanden und ausgelegt haben (wobei deren Interpretation keineswegs von vorneherein abgelehnt sein soll), sondern Calvin selbst soll gehört werden, und zwar mit dem ganzen Gewicht, das seine Worte für das heutige Gespräch um den Menschen haben.
Es wird dem Leser sehr bald aufgehen (und das auch ohne polemische Hinweise auf die geläufigen Irrtümer verschiedener calvinistischer Schulen), daß man sich angesichts des calvinischen Erbes vor zwei Gefahren hüten muß.
Man kann die Terminologie und die eigenartigen Definitionen Calvins sehr leicht absolut setzen und bis zu letzten Konsequenzen durchziehen — und macht sich damit allzuoft einer übermäßigen, leichtfertigen Simplifizierung schuldig. Das ist mehrfach im Laufe der Theologiegeschichte geschehen und hat manchmal die ganze Tiefe der calvinischen Gedanken ungerechterweise verwischt. Gerade in den Abschnitten über die «Imago Dei »Lehre und die Prädestination wird in unserm Buch aufgezeigt, wie wenig man oft die ganze Komplexität des reformatorischen Gedankengutes ernstgenommen hat.
Die zweite Gefahr ist, nach flüchtiger Einsichtnahme zahlreiche logische Widersprüche in den Äußerungen des Reformators zu entdecken und sich mit diesen zu bescheiden; ohne den guten Willen zu einem tieferen, liebevolleren Sich-Einfühlen in die Gedankengänge Calvins wendet man sich dann schnell von ihm ab oder ist doch zumindest mit diesem Vorurteil behaftet und darum nicht mehr zum sachlichen Hören bereit.
Beide Gefahren sucht der Verfasser zu vermeiden. Vielleicht ist er, so meint er selber, darum mit dem Reformator oftmals allzu nachsichtig gewesen. Aber es geht ihm eben nicht um eine Kritik und Wertung, sondern um eine sachgemäße Darstellung der Lehre Calvins vom Menschen. Deshalb läßt er in erster Linie die Quellen selbst sprechen. Das bringt für die Übersetzung einige Schwierigkeiten, denn die Mehrzahl der Zitate ist den englischen CalvinAusgaben entnommen. Zunächst muß es auch dem deutschsprechenden Leser seltsam vorkommen, auf dem Umweg über die englische Sprache an Calvin herangeführt zu werden. Prof. Torrance hat nun für seine Arbeit neben dem Corpus Reformatorum und den lateinischen Kommentar- und «Institutio »Ausgaben von Tholuck sowie den Opera Selecta (herausgegeben von P. Barth und W. Niesel, München 192636) vor allem die englischen Ausgaben der Kommentare und sonstigen Schriften Calvins zu Rate gezogen. Man hätte für die deutsche Ausgabe die englischen Zitate einfach übersetzen können, würde sich aber damit erheblich vom Originaltext entfernen. Ratsamer erschien der zweite Weg, nämlich die französischen und lateinischen Originalausgaben heranzuziehen. Daß der Übersetzer auch von einer dritten Möglichkeit, nämlich der Benutzung bewährter deutscher Calvin-Ausgaben, vor allem der «Institutio »Übersetzung von Otto Weber, Gebrauch gemacht hat, sei hier dankbar vermerkt. Da sich die Torrance'sche Gedankenführung oft an den Wortlaut des englischen Textes anlehnt, mußte sich der deutsche Text der erwähnten Übersetzungen, nach gründlicher Überprüfung vom « Urtext » her, manchmal eine Umstellung oder leichte Änderung gefallen lassen. Weil Verfasser und Übersetzer sich nicht an eine bestimmte Calvin-Ausgabe binden wollten, die zudem wahrscheinlich nicht jedem Leser zugänglich sein würde, sind die Belegstellen fast durchwegs nicht nach den Seitenzahlen, sondern nach den Kapiteln und Paragraphen bzw. Versen angegeben worden.
Möge auch die deutsche Ausgabe dazu verhelfen, das Bild der calvinischen Anthropologie im Rahmen seiner Theologie zu klären und vernehmlich zu machen, was uns der Reformator über den Menschen im Lichte des göttlichen Offenbarungswortes zu sagen hat.
Basel, im August 1951.
Fritzhermann Keienburg, Mag. theol.
INHALT
Kapitel Seite
1 Die Selbsterkenntnis des Menschen 9
2 Der Ort des Menschen in der Schöpfung 21
3 Die Gottebenbildlichkeit des Menschen I 36
4 Die Gottebenbildlichkeit des Menschen 11 56
5 Die Gottebenbildlichkeit des Menschen 111 67
6 Die Gottebenbildlichkeit des Menschen IV 82
7 Die totale Verderbtheit des Menschen I 94
8 Die totale Verderbtheit des Menschen 11 121
9 Die Sündhaftigkeit des menschlichen Geistes 133
10 Der menschliche Geist und die Erkenntnis Gottes 147
11 Das Problem der natürlichen Theologie I 177
12 Das Problem der natürlichen Theologie 11 193


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