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Trautvetter .:. Leonhard Ragaz
158616
Trautvetter, Paul, Der Kampf um den Frieden im Leben von Leonhard Ragaz. Zürich 1970.
Vorübergehend geschlossen
13.-28. November 2024
Beschreibung
Trautvetter, Paul,
Der Kampf um den Frieden im Leben von Leonhard Ragaz. Zürich: Neue religiös-soziale Vereinigung der Schweiz, 1970. 61 Seiten. Broschiert mit Klammerheftung. 209 x 147 mm. 92 g
* Gebrauchsspuren, gebräunt, gewellt, Umschlag etwas fleckig, Stempel auf dem Titelblatt.
Bestell-Nr.158616
Trautvetter | Biographien Religion | Sozialismus | Christentum | Theologie | Religioeser Sozialismus
Nachwort
Diese nun abgeschlossene — im Verhältnis zum Gegenstand — knappe Darstellung des Friedenskampfe : von L. Ragaz wurde schon 1957/58 verfasst und gedruckt, und dann am Ferienkurs im Oktober 1968 in etwas abgeänderter und stark gekürzter Form vorgetragen.
Inzwischen ist nun auch der zweite Band von Markus Mattmüllers Ragaz-Biographie erschienen. Da ist nun alles, was wir in unserer Arbeit fast nur gestreift haben, in seiner ganzen Fülle ausgeführt und mit erschöpfender Dokumentation belegt. Mattmüller besitzt eine bewundernswerte Gabe, nicht nur biographische Tatsachen und historische Geschehnisse darzustellen und zu deuten, sondern auch die Gedankengänge und geistigen Entwicklungen der geschilderten Persönlichkeiten nachzuzeichnen, ja gewissermassen — in originaler Weise — nachzuvollziehen. Das gilt für die religiösen und theologischen Gedanken von Ragaz, denen Mattmüller bis ins Tiefste hinein nachgeht; es gilt aber auch für seinen Friedenskampf. Mattmüller schildert in allen Einzelheiten die leidenschaftliche Anteilnahme von Ragaz am Weltgeschehen, sein Hoffen und Verzagen und Wieder-Hoffen, sein Tun und Eingreifen in den Kampf um den Frieden auf der geistigen und politischen Ebene, seine Begründung der Friedenshoffnung auf die letzten Wahrheiten, sein Ringen sowohl um den Idealismus als auch um den Realismus des Friedenskampfes, sein Ringen mit der Dämonie der Gewalt. Er geht auch den Spannungen und scheinbaren Widersprüchen nach, die sich im Tun dieses lebendigen und nie doktrinären Menschen aus dem Ringen mit den Realitäten ergeben. Mattmüller zeigt auf, wie sich der absolute, der tolstoianische, und der relative, der politisch-realistische Pazifismus in ihm zueinander verhalten. Er schildert sein Ringen mit Lenin und mit Wilson, das heisst mit der Tragödie des Sozialismus und derjenigen der idealistischen Politik. Er schildert den Kampf von Ragaz um die Verwirklichung der den Krieg überwindenden übernationalen Rechtsordnung. Und so lässt er vor unsern Augen das ganze Drama unserer Zeit, wie es sich im Leben von Ragaz widerspiegelt, in seiner Tiefe und seinem Entscheidungscharakter erstehen.
Wir hätten unsere eigene Darstellung dieser Dinge unendlich bereichern und vertiefen können, wenn uns bei der Abfassung unserer Aufsätze vor zehn Jahren das Buch von Mattmüller schon vorgelegen hätte. Was unserer eigenen lückenhaften Darstellung aber doch ein gewisses Recht verleihen mag, ist der Blick auf die aktuelle Auseinandersetzung mit dem Pazifismus unserer Gegenwart.
Der Kampf um den Frieden im Leben von Leonhard Ragaz. Zürich: Neue religiös-soziale Vereinigung der Schweiz, 1970. 61 Seiten. Broschiert mit Klammerheftung. 209 x 147 mm. 92 g
* Gebrauchsspuren, gebräunt, gewellt, Umschlag etwas fleckig, Stempel auf dem Titelblatt.
Bestell-Nr.158616
Trautvetter | Biographien Religion | Sozialismus | Christentum | Theologie | Religioeser Sozialismus
Nachwort
Diese nun abgeschlossene — im Verhältnis zum Gegenstand — knappe Darstellung des Friedenskampfe : von L. Ragaz wurde schon 1957/58 verfasst und gedruckt, und dann am Ferienkurs im Oktober 1968 in etwas abgeänderter und stark gekürzter Form vorgetragen.
Inzwischen ist nun auch der zweite Band von Markus Mattmüllers Ragaz-Biographie erschienen. Da ist nun alles, was wir in unserer Arbeit fast nur gestreift haben, in seiner ganzen Fülle ausgeführt und mit erschöpfender Dokumentation belegt. Mattmüller besitzt eine bewundernswerte Gabe, nicht nur biographische Tatsachen und historische Geschehnisse darzustellen und zu deuten, sondern auch die Gedankengänge und geistigen Entwicklungen der geschilderten Persönlichkeiten nachzuzeichnen, ja gewissermassen — in originaler Weise — nachzuvollziehen. Das gilt für die religiösen und theologischen Gedanken von Ragaz, denen Mattmüller bis ins Tiefste hinein nachgeht; es gilt aber auch für seinen Friedenskampf. Mattmüller schildert in allen Einzelheiten die leidenschaftliche Anteilnahme von Ragaz am Weltgeschehen, sein Hoffen und Verzagen und Wieder-Hoffen, sein Tun und Eingreifen in den Kampf um den Frieden auf der geistigen und politischen Ebene, seine Begründung der Friedenshoffnung auf die letzten Wahrheiten, sein Ringen sowohl um den Idealismus als auch um den Realismus des Friedenskampfes, sein Ringen mit der Dämonie der Gewalt. Er geht auch den Spannungen und scheinbaren Widersprüchen nach, die sich im Tun dieses lebendigen und nie doktrinären Menschen aus dem Ringen mit den Realitäten ergeben. Mattmüller zeigt auf, wie sich der absolute, der tolstoianische, und der relative, der politisch-realistische Pazifismus in ihm zueinander verhalten. Er schildert sein Ringen mit Lenin und mit Wilson, das heisst mit der Tragödie des Sozialismus und derjenigen der idealistischen Politik. Er schildert den Kampf von Ragaz um die Verwirklichung der den Krieg überwindenden übernationalen Rechtsordnung. Und so lässt er vor unsern Augen das ganze Drama unserer Zeit, wie es sich im Leben von Ragaz widerspiegelt, in seiner Tiefe und seinem Entscheidungscharakter erstehen.
Wir hätten unsere eigene Darstellung dieser Dinge unendlich bereichern und vertiefen können, wenn uns bei der Abfassung unserer Aufsätze vor zehn Jahren das Buch von Mattmüller schon vorgelegen hätte. Was unserer eigenen lückenhaften Darstellung aber doch ein gewisses Recht verleihen mag, ist der Blick auf die aktuelle Auseinandersetzung mit dem Pazifismus unserer Gegenwart.
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