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Klingspor .:. Ueber Schoenheit von Schrift und Druck

153092
Klingspor, Karl, Über Schönheit von Schrift und Druck. Erfahrungen aus fünfzigjähriger Arbeit. Frankfurt a.M. 1949.
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Beschreibung
Klingspor, Karl,
Über Schönheit von Schrift und Druck. Erfahrungen aus fünfzigjähriger Arbeit. Frankfurt a.M.: Schauer, 1949. 155 Seiten mit Abbildungen. Fraktursatz. Leinen mit Schutzumschlag. 4to. 668 g
* Hinterer Deckel und Schutzumschlag mit grossem Feuchtigkeitsfleck, Widmung auf dem Titelblatt. Schutzumschlag mit Gebrauchsspuren. Exlibris auf Innendeckel.
Bestell-Nr.153092
Klingspor | Schrift | Typographie | Kalligraphie
https://comenius-antiquariat.ch/buch/153092.html
"Karl Klingspor wurde am 25. Juni 1868 in Gießen geboren, er war das Kind von insgesamt fünf Söhnen und einer Tochter des Zigarrenfabrikanten Carl Klingspor; dieser stammte aus Siegen und hatte die Gießenerin Wilhelmine Wallenfels geheiratet. Sohn Karl besuchte das Realgymnasium in Gießen und durchlief in der väterlichen Fabrik eine kaufmännische und technische Ausbildung.
Im Juli 1892 erwarb der Vater die "Rudhard'sche Gießerei" in Offenbach und übergab die Leitung seinem Erstgeborenen. Der 25-Jährige musste sich in ein völlig fremdes Metier hineinfinden, auch entsprach das "kleine verkümmerte Geschäft" nicht seinen hoffnungsfrohen Erwartungen. Dennoch brachte er die Firma zur Expansion, vor allem nachdem der jüngere Bruder Wilhelm (1871-1925) drei Jahre später die kaufmännische Leitung übernahm, so dass Karl sich ganz auf den künstlerisch-handwerklichen Bereich konzentrieren konnte. Was 1891 William Morris in England mit der Kelmscott Press begann, gelang auch den "Gebr. Klingspor", wie die Firma ab 1906 hieß, in Offenbach.
[...] Dank intensivem Selbststudium und regem Austausch mit drei wichtigen "Lehrmeistern" wurde Karl Klingspor zu einem Experten der Schriftkunst, was sich am Ende seines Lebens auch in seinem Buch "Über Schönheit von Schrift und Druck" (1949) niederschlug. Die "Lehrmeister", mit denen ihn eine lange Freundschaft verband, waren der Mainzer Druckereibesitzer Heinrich Wallau, der Direktor der Staatlichen Kunstbibliothek Berlin Dr. Peter Jessen und der Begründer der ersten deutschen Privatpresse (Janus-Presse) in Leipzig, Carl Ernst Poeschel. Mit ihnen stand er im Austausch über wissenschaftliche und Geschmacksfragen, sie schulten sein ästhetisches Empfinden und bestärkten seinem Wagemut, neue Wege zu beschreiten.
Karl Klingspor beauftragte Künstler, neue Schriften zu entwickeln und war damit höchst erfolgreich. So mancher Buchstabe wurde bis in jeden Bogen diskutiert, die einzelnen Lettern mit den Schriftgießern gemeinsam erarbeitet. Die erste in Auftrag gegebene Schrift schuf der Maler Otto Eckmann, sie hieß offiziell "Eckmann-Schrift", wurde aber zu der Jugendstil-Schrift schlechthin. Die Vorlagen hatte Eckmann mit dem Pinsel gezeichnet, daher die für Druckschriften ungewohnten Rundformen; sie erhielt auf der Pariser Weltausstellung (1900) eine hohe Auszeichnung.
Die nächste Schrift für Klingspor entwickelte Peter Behrens von der benachbarten Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt; sein Architektenberuf zeigt sich in den klaren Buchstaben ohne jeglichen Zierrat. Ganz im Gegensatz zu den verspielten Schmuckelementen, die der Worpsweder Maler Heinrich Vogeler lieferte.
Eine kleine Druckerei gehörte bald zur Firma, in der schmale Kataloge gedruckt wurden, um Anwendungsbeispiele der verschiedenen Schriften zu zeigen: als Speise- oder Visitenkarte, als kunstvoll verzierte Privateinladung oder als nüchtern-sachlicher Firmenprospekt mit Statistiken. Klingspor war ein Verfechter der Fraktur-Schrift, die auch deutsche Schrift genannt wird, weil sie in Deutschland am längsten für Druckerzeugnisse verwendet wurde. Hierfür zeichnete Rudolf Koch verantwortlich, der 1906 zur Firma kam und ihr sein Leben lang treu blieb. Er allein schuf gut 20 Schriften, lehrte an der Offenbacher Kunstgewerbeschule, entwarf Schrifttapisserien und schrieb auch in seiner Freizeit noch Bücher und Einzelblätter mit der Hand."
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