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Weigand .:. Panorama I
153926
Weigand, Hans, Panorama I. Köln
Vorübergehend geschlossen
13.-28. November 2024
Beschreibung
Weigand, Hans,
Panorama I. Köln: Walther König, 96 Seiten mit Abbildungen. Kartoniert. 4to quer. 564 g
* Ausstellung, Kunsthaus Zug, 8.3. - 10.5.2009, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 26.6. - 6.9.2009.
Bestell-Nr.153926 | ISBN: 978-3-86560-670-9
Weigand | Kunstausstellung | Ausstellungskatalog | Exhibition Catalogue
Weigand zählt zu den vielseitigsten Kunstschaffenden Österreichs. In seinen Bildmanipulationen seit den 1970er Jahren werden starke Einflüsse von Pop, Trash, Science-Fiction und Psychedelik verarbeitet. Gemäss dem individualanarchistischen Selbstverständnis des damaligen Wiener Kunstkreises wird bei Weigand allesgebrochen und reflektiert. Seine multimedialen Beiträge zu Gegen- bzw. Subkulturen unterliegen weder politischen Ideologien noch schwärmerischen Utopien. Sehnsüchte und das eigene Scheitern, Rausch und Entfremdung gehören dabei als Zeichen einer sich fundamental transformierenden, bewegten Gesellschaft eng zusammen. Exemplarisch verkörpert die Figur des Wellensurfers Ambivalenz: sie steht in den Bildern buchstäblich für Freiheit und Untergang.
Häufig kooperiert Weigand mit Kollegen und Freunden; am bekanntesten ist das mehrjährige Projekt mit den Künstlern Raymond Pettibon und Jason Rhoades in Kalifornien; mit Pettibon gründete der Gittarist Weigand auch die Gelegenheitsband . Entsprechend könnte man für seine weit verzweigte Kunst von Dialogizität sprechen, da sie seit Beginn auch die Vermischung verschiedener Medien und Gattungen suchte (Musik, Literatur, Architektur, Design, Film, Comics), ferner die Interaktion von Werk und Betrachter sowie eine Verbindung von High and Low. War Weigands hybride Position zwischen Kunst und Pop-Kultur anfänglich noch kritisch betrachtet worden, erscheint sie mit ihrer Vernetzung heute als paradigmatisch für das inzwischen verbreite Crossover der Künste. Die Offenheit des wuchernd fluiden Werkes verhindert weiter auch die Vereinnahmung durch den Kunstbetrieb, der wieder erkennbare Brands für die Vermarktung benötigt.
Weigands collageartige Werke der letzten Jahre sind lustvoll zerstörerische Weltbilder, die mitunter auch an den Surrealismus und an Hieronymus Bosch erinnern. Scheinbar verbrauchte Motive des Alltags bzw. der medialen Massenkultur verwendet der Künstler ebenso spielerisch und hintersinnig wie er die grossen Themen Krieg, Frieden, Liebe und Gewalt neuartig und verstörend behandelt. Für Zug hat Weigand in einer neuartigen Mischtechnik von Computerdruck und Malerei ein rund 20 Meter langes apokalyptisches geschaffen. Im betretbaren Bild verbindet sich die Surfkultur der amerikanischen Westküste mit Kriegsmaschinen, das verlorene Hippieparadies mit dem Golfplatz oder der Konsummüll mit kirchlichen und politischen Machtikonen. Der verblüffend detailgenaue Fotorealismus ist mehrfach überlagert von einer gestisch-sinnlichen Malerei, so dass eine halluzinatorisch anmutende Hyperrealität entsteht. Ein faszinierendes, humorvoll erschreckendes Historiendschungelbild der Gegenwart, das die Position des Betrachtenden mit seinen schwindlig wilden Raumverschachtelungen ebenso unterminiert und umschliesst wie es ihn in die eigene Imagination expandieren lässt.
kunsthauszug.ch
Panorama I. Köln: Walther König, 96 Seiten mit Abbildungen. Kartoniert. 4to quer. 564 g
* Ausstellung, Kunsthaus Zug, 8.3. - 10.5.2009, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 26.6. - 6.9.2009.
Bestell-Nr.153926 | ISBN: 978-3-86560-670-9
Weigand | Kunstausstellung | Ausstellungskatalog | Exhibition Catalogue
Weigand zählt zu den vielseitigsten Kunstschaffenden Österreichs. In seinen Bildmanipulationen seit den 1970er Jahren werden starke Einflüsse von Pop, Trash, Science-Fiction und Psychedelik verarbeitet. Gemäss dem individualanarchistischen Selbstverständnis des damaligen Wiener Kunstkreises wird bei Weigand allesgebrochen und reflektiert. Seine multimedialen Beiträge zu Gegen- bzw. Subkulturen unterliegen weder politischen Ideologien noch schwärmerischen Utopien. Sehnsüchte und das eigene Scheitern, Rausch und Entfremdung gehören dabei als Zeichen einer sich fundamental transformierenden, bewegten Gesellschaft eng zusammen. Exemplarisch verkörpert die Figur des Wellensurfers Ambivalenz: sie steht in den Bildern buchstäblich für Freiheit und Untergang.
Häufig kooperiert Weigand mit Kollegen und Freunden; am bekanntesten ist das mehrjährige Projekt mit den Künstlern Raymond Pettibon und Jason Rhoades in Kalifornien; mit Pettibon gründete der Gittarist Weigand auch die Gelegenheitsband . Entsprechend könnte man für seine weit verzweigte Kunst von Dialogizität sprechen, da sie seit Beginn auch die Vermischung verschiedener Medien und Gattungen suchte (Musik, Literatur, Architektur, Design, Film, Comics), ferner die Interaktion von Werk und Betrachter sowie eine Verbindung von High and Low. War Weigands hybride Position zwischen Kunst und Pop-Kultur anfänglich noch kritisch betrachtet worden, erscheint sie mit ihrer Vernetzung heute als paradigmatisch für das inzwischen verbreite Crossover der Künste. Die Offenheit des wuchernd fluiden Werkes verhindert weiter auch die Vereinnahmung durch den Kunstbetrieb, der wieder erkennbare Brands für die Vermarktung benötigt.
Weigands collageartige Werke der letzten Jahre sind lustvoll zerstörerische Weltbilder, die mitunter auch an den Surrealismus und an Hieronymus Bosch erinnern. Scheinbar verbrauchte Motive des Alltags bzw. der medialen Massenkultur verwendet der Künstler ebenso spielerisch und hintersinnig wie er die grossen Themen Krieg, Frieden, Liebe und Gewalt neuartig und verstörend behandelt. Für Zug hat Weigand in einer neuartigen Mischtechnik von Computerdruck und Malerei ein rund 20 Meter langes apokalyptisches geschaffen. Im betretbaren Bild verbindet sich die Surfkultur der amerikanischen Westküste mit Kriegsmaschinen, das verlorene Hippieparadies mit dem Golfplatz oder der Konsummüll mit kirchlichen und politischen Machtikonen. Der verblüffend detailgenaue Fotorealismus ist mehrfach überlagert von einer gestisch-sinnlichen Malerei, so dass eine halluzinatorisch anmutende Hyperrealität entsteht. Ein faszinierendes, humorvoll erschreckendes Historiendschungelbild der Gegenwart, das die Position des Betrachtenden mit seinen schwindlig wilden Raumverschachtelungen ebenso unterminiert und umschliesst wie es ihn in die eigene Imagination expandieren lässt.
kunsthauszug.ch
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