Bernt, Walther,
Die niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts. München: Münchner Verlag, bisher Bruckmann, 1948-1962. 3 Bände (1948) und ein Ergänzungsband (1962) mit 1380 Abbildungen und 734 Signaturen. Braune Leinenbände (1-3) bzw. roter Leinband (4). 4to. 6915 g
* Einleitung von Hans Sauermann. Es erschienen zusätzlich 2 Bände "Die niederländischen Zeichner des 17. Jahrhunderts". Mit Widmung des Verfassers auf dem Vorsatzblatt des 1. Bandes. - Bibliotheksexemplar, diverse Registraturnummern und Stempel. Einbände berieben und mit Etiketten, Deckel konkav verzogen.
Bestell-Nr.155164
Bernt |
Benelux |
Niederlande |
Kunstgeschichte |
Malerei |
Siebzehntes Jahrhundert |
Autographen |
Widmungsexemplar
I. VORWORT • EINLEITUNG
ACHTSCHELLINK - HEDA
II
HEEM - ROMBOUTS
III
ROMEYN - ZYL
REGISTER FÜR I-III
IV ALDEWERELT - ZUYLEN
(ERGANZUNGSBAND 1962)
VORWORT (ERGANZUNGSBAND 1962)
Die nach dem großen Krieg im Jahre 1948 erschienenen drei Bände der »Niederländischen Maler« sind zu einem Handbuch geworden, das durch die alphabetische Gegenüberstellung von Text und Abbildungen eine schnelle Orientierung ermöglicht. In der zweiten Auflage (1960) konnten einige Verbesserungen vorgenommen werden. Der hier vorliegende Band ist ein von vielen Seiten gewünschter Nachtrag, er beendet mit den zwei Bänden über die Niederländischen Zeichner die dem großen niederländischen 17. Jahrhundert gewidmete Bücherreihe. In 336 Abbildungen wird die vielseitige Erfindungsgabe und Qualität von 216 niederländschen Malern aufgezeigt. Diese Künstler sind zwar in Lexika und Kunstzeitschriften schon bearbeitet, doch den öffentlichen und privaten Sammlungen, dem Liebhaber und dem Händler wenig bekannt. Außerdem muß auch das beste Künstlerlexikon versagen, wenn man eine Vorstellung von den Gemälden gewinnen will, weil sich aus biographischen Daten und Werkaufzählungen allein kein Bild ergibt.
Im 18. und 19. Jahrhundert forschte man mit besonderem Interesse dem Leben der Künstler nach, soweit darüber in den alten Archiven Material zu finden war. Die ältere Kunstgeschichte und die Lexika beschäftigten sich mehr mit der Person des Malers als mit seinem auf uns gekommenen Werk. Erst seit der Wende zu unserem Jahrhundert haben A. Bredius, C. Hofstede de Groot, W. von Bode und andere das Oeuvre der bekannteren Niederländer des 17. Jahrhunderts gesammelt und erforscht. Seither hat die Quellenforschung in den vergangenen dreißig Jahren noch viele namenlose Bilder wieder mit ihren Urhebern vereinigen können. Anlaß war meist die Auffindung eines signierten Werkes, an das dann andere Bilder stilkritisch angeschlossen werden konnten. Mit immer differenzierterem Unterscheidungsvermögen wurden kleinere Künstlerpersönlichkeiten aus dem Oeuvre der großen Meister ausgeschieden; daß diese Künstler aber früher Rembrandt, P. de Hoogh oder J. van Ruisdael zugezählt werden konnten, ist Beweis ihres künstlerischen Niveaus. Mit einer immer mehr geschärften Kennerschaft scheint es uns heute leicht, z.B. von Rembrandt W. Drost, von Maes R. Coveyn, von Ruisdael D. Santvoort, von Netscher R. de La Haye abzutrennen. Auf das Zeitalter des Zusammentragens und der ersten Bestimmung folgt nun die Epoche des Ordnens und Trennens. Daß diese detaillierteren Einzelkenntnisse durch den Verzicht auf die früher umfassendere Schau erkauft werden muß, ist die Erfahrung unserer Zeit, die die Spezialisten hervorgebracht hat.
Dieses Buch möge über die rein sachliche Unterrichtung hinaus die Freude am Werk der wenig bekannten Künstler erwecken und vielleicht auch zur Bestimmung »namenloser« Bilder behilflich sein. Die Frage nach dem Malernamen steht ja heute bei jedem Bild an erster Stelle. Es wäre schön, wenn handwerkliches Können und künstlerische Qualität dieser selteneren Meister durch den vorliegenden Band erkannt und gewürdigt würden. Schon H. Hymans schreibt: »Jeder holländische Künstler des 17. Jahrhunderts hat wenigstens einmal in seinem Leben ein sehr gutes Bild gemalt.«
Dieses Bilderlexikon ist das Resultat langjähriger Forschung. Das dazu nötige Aufsuchen und Vergleichen von Bildern ist schwierig gewesen, da diese oft in Museumdepots und Privatsammlungen kaum zugänglich waren. Nur einwandfreie und echt bezeichnete Bilder konnten als Vorlagen herangezogen werden. Dann mußte in vielen Fällen die für diese Veröffentlichung wichtige Signatur abgezeichnet werden; die faksimilierte Signatur ist nicht immer dem abgebildeten Bild entnommen. Die am Schluß jedes Artikels gerannten Literaturangaben sollen die eingehendere Orientierung aus Quellen mit weiteren Abbildungen ermöglichen.
Der beste Helfer war die berühmte, nun schon 75 Jahre erscheinende holländische Kunstzeitschrift »Oud Holland«; ihren Mitarbeitern — Gelehrten aus drei Generationen — sei an dieser Stelle zuerst Dank gesagt. Ebenso ist der Verfasser dem bekannten Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie 's -Gravenhage und insbesondere seinem Leiter Dr. H. Gerson Dank schuldig. Ihm und allen denen, die dem Verfasser beim Ausbau seiner Photosammlung der Niederländischen Maler behilflich waren, sei auch an dieser Stelle gedankt. Diese Materialsammlung bildet die grundlegende Voraussetzung für die Zusammenstellung eines solchen Abbildungswerkes. Auch bei diesem sechsten Band hat die Frau des Verfassers, Ellen Bernt-Rörig, an aller Arbeit teilgehabt.
München, November 1961.
Walther Bernt