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Kunstreport .:. Katalog 1974
155525
Kunstreport ‘74. 22. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes. Stuttgart 1974.
Vorübergehend geschlossen
13.-28. November 2024
Beschreibung
Kunstreport ‘74.
22. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes. Stuttgart: Cantz, 1974. [247], 33 Seiten mit Abbildungen. Broschur. Grossoktav. 750 g
* Mainz, 12. Oktober 1974 bis 24. November 1974. - Gebrauchsspuren.
Bestell-Nr.155525
Kunstreport | Kunstausstellung | Ausstellungskatalog
Zur Jahresausstellung 1974
Mit der 22. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Mainz tritt eine Wende im Ausstellungswesen ein. Das Bewußtsein der Öffentlichkeit wird neu orientiert. Eine Ausstellung bekommt in ihrer Zielvorstellung einen Bildungsauftrag: Menschen über den Stand der bildenden Kunst zu unterrichten und mit dem Erschauten ihre Welt des alltäglichen Lebens zu erkennen.
Diese Ausstellung zielt auf das Sozialverständnis unserer Gesellschaft, daß der Bildungsauftrag nicht mehr mit Leihgaben aus den Ateliers erfüllt werden kann. Zum ersten Mal wird einem ausstellenden Künstler für die Beteiligung an der Ausstellung ein Honorar gegeben. Damit wird deutlich, daß man die öffentliche Bildungsarbeit auf dem Gebiet der visuellen Kommunikation neu bewertet. Der Fonds für dieses Honorar wird aus Zuschüssen der Landesregierung Rheinland-Pfalz und der Bundesregierung gebildet. In den Fonds fließt außerdem ein Anteil von verkauften Werken aus der Ausstellung. Die ausstellenden Künstler verstehen dies als ein Zeichen der Solidarität.
Die Ausstellung ist gegliedert in:
— Prisma '74 — Mittelrheinisches Landesmuseum und Rheingoldhalle und drei Themenausstellungen:
— Bildgeschichten — Rathaus
— Künstler erklären ihre Konzeption — Brandgebiet
— Hommage ä Gutenberg — Museum Gutenberg
Wir danken den Hausherrn für die Überlassung der Räume.
Mit den Themenausstellungen wollen wir auf Vorgänge in den Ateliers hinweisen, die bei der Prisma-Ausstellung nicht berücksichtigt werden konnten. Mit der Gliederung wollen wir der Öffentlichkeit zeigen, wie vielfältig bildnerisches Tun ist.
Kunstobjekte sind Objekte für die ständige Prüfung der Veränderung; sie weisen darauf hin, daß eine visuelle Erfahrung in Frage gestellt werden muß. Sie sind Veränderungsobjekte für die Menschen, die sich damit umgeben; denn wenn man die Objekte prüft, prüft man sich und die Gesellschaft und kann zu anderen Ergebnissen kommen als zu den bestehenden. Wir fragen die Öffentlichkeit: Warum werden in der neuen Steuergesetzgebung der Kunst im öffentlichen Raum Barrieren gebaut? Besitzer von Kunstwerken werden vermögens- und erbschaftssteuerpflichtig. Dieses Gesetz verdeutlicht, daß der Gesetzgeber primär die Kapitalanlage und erst danach die Bildungseinbringung sieht.
Wir haben eine Sonderveranstaltung vor dieser Jahresausstellung in Neustadt/Weinstraße durchgeführt: — Kunst im öffentlichen Raum — wir danken der Stadt Neustadt/W. für ihre Unterstützung. Diese Aktion wird wiederholt werden, und neben den genannten Themenausstellungen werden Aktionen außerhalb der Ausstellung sein, auf Straßen, in Kaufhäusern, Arbeiten mit Zielgruppen in Betrieben, Lehrwerkstätten, Zusammenarbeit mit Schulen und Kunstpädagogen in und außerhalb der Ausstellung. Von dieser Ausstellung werden thematische Bereiche getrennt und an anderen Orten gezeigt werden. Wir wollen damit eine weitere Öffentlichkeit auf das Tun des bildenden Künstlers hinweisen. Das Land, in dem wir zum ersten Mal ausstellen, beteiligt sich mit an dieser Ausstellung. So sehen wir unsere Arbeit und die Jahresausstellung nicht nur in diesen Wochen der Präsenz in Mainz, sondern zu den Ausstellungen gehört die Zeit der veränderlichen Vorbereitung und das Wirken nach dieser Aktion.
Wir könnten all dies nicht tun, wenn wir nicht schon ein Teil dieser Öffentlichkeit wären und diese Öffentlichkeit uns verständnisvoll unterstützen würde. Der Deutsche Künstlerbund dankt der Landesregierung von RheinlandPfalz, der Stadt Mainz und der Bundesregierung für die verständnisvolle Unterstützung unserer Arbeit, die Zusammenarbeit und die Mitfinanzierung der Ausstellung 1974.
Otto Herbert Hajek
Vorsitzender
22. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes. Stuttgart: Cantz, 1974. [247], 33 Seiten mit Abbildungen. Broschur. Grossoktav. 750 g
* Mainz, 12. Oktober 1974 bis 24. November 1974. - Gebrauchsspuren.
Bestell-Nr.155525
Kunstreport | Kunstausstellung | Ausstellungskatalog
Zur Jahresausstellung 1974
Mit der 22. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Mainz tritt eine Wende im Ausstellungswesen ein. Das Bewußtsein der Öffentlichkeit wird neu orientiert. Eine Ausstellung bekommt in ihrer Zielvorstellung einen Bildungsauftrag: Menschen über den Stand der bildenden Kunst zu unterrichten und mit dem Erschauten ihre Welt des alltäglichen Lebens zu erkennen.
Diese Ausstellung zielt auf das Sozialverständnis unserer Gesellschaft, daß der Bildungsauftrag nicht mehr mit Leihgaben aus den Ateliers erfüllt werden kann. Zum ersten Mal wird einem ausstellenden Künstler für die Beteiligung an der Ausstellung ein Honorar gegeben. Damit wird deutlich, daß man die öffentliche Bildungsarbeit auf dem Gebiet der visuellen Kommunikation neu bewertet. Der Fonds für dieses Honorar wird aus Zuschüssen der Landesregierung Rheinland-Pfalz und der Bundesregierung gebildet. In den Fonds fließt außerdem ein Anteil von verkauften Werken aus der Ausstellung. Die ausstellenden Künstler verstehen dies als ein Zeichen der Solidarität.
Die Ausstellung ist gegliedert in:
— Prisma '74 — Mittelrheinisches Landesmuseum und Rheingoldhalle und drei Themenausstellungen:
— Bildgeschichten — Rathaus
— Künstler erklären ihre Konzeption — Brandgebiet
— Hommage ä Gutenberg — Museum Gutenberg
Wir danken den Hausherrn für die Überlassung der Räume.
Mit den Themenausstellungen wollen wir auf Vorgänge in den Ateliers hinweisen, die bei der Prisma-Ausstellung nicht berücksichtigt werden konnten. Mit der Gliederung wollen wir der Öffentlichkeit zeigen, wie vielfältig bildnerisches Tun ist.
Kunstobjekte sind Objekte für die ständige Prüfung der Veränderung; sie weisen darauf hin, daß eine visuelle Erfahrung in Frage gestellt werden muß. Sie sind Veränderungsobjekte für die Menschen, die sich damit umgeben; denn wenn man die Objekte prüft, prüft man sich und die Gesellschaft und kann zu anderen Ergebnissen kommen als zu den bestehenden. Wir fragen die Öffentlichkeit: Warum werden in der neuen Steuergesetzgebung der Kunst im öffentlichen Raum Barrieren gebaut? Besitzer von Kunstwerken werden vermögens- und erbschaftssteuerpflichtig. Dieses Gesetz verdeutlicht, daß der Gesetzgeber primär die Kapitalanlage und erst danach die Bildungseinbringung sieht.
Wir haben eine Sonderveranstaltung vor dieser Jahresausstellung in Neustadt/Weinstraße durchgeführt: — Kunst im öffentlichen Raum — wir danken der Stadt Neustadt/W. für ihre Unterstützung. Diese Aktion wird wiederholt werden, und neben den genannten Themenausstellungen werden Aktionen außerhalb der Ausstellung sein, auf Straßen, in Kaufhäusern, Arbeiten mit Zielgruppen in Betrieben, Lehrwerkstätten, Zusammenarbeit mit Schulen und Kunstpädagogen in und außerhalb der Ausstellung. Von dieser Ausstellung werden thematische Bereiche getrennt und an anderen Orten gezeigt werden. Wir wollen damit eine weitere Öffentlichkeit auf das Tun des bildenden Künstlers hinweisen. Das Land, in dem wir zum ersten Mal ausstellen, beteiligt sich mit an dieser Ausstellung. So sehen wir unsere Arbeit und die Jahresausstellung nicht nur in diesen Wochen der Präsenz in Mainz, sondern zu den Ausstellungen gehört die Zeit der veränderlichen Vorbereitung und das Wirken nach dieser Aktion.
Wir könnten all dies nicht tun, wenn wir nicht schon ein Teil dieser Öffentlichkeit wären und diese Öffentlichkeit uns verständnisvoll unterstützen würde. Der Deutsche Künstlerbund dankt der Landesregierung von RheinlandPfalz, der Stadt Mainz und der Bundesregierung für die verständnisvolle Unterstützung unserer Arbeit, die Zusammenarbeit und die Mitfinanzierung der Ausstellung 1974.
Otto Herbert Hajek
Vorsitzender
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