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Sackville .:. Fruehe Leidenschaft

155905
Sackville-West, Vita, Frühe Leidenschaft. Roman. Berlin 1989.
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13.-28. November 2024

Beschreibung
Sackville-West, Vita,
Frühe Leidenschaft. Roman. Neuausgabe. Berlin : Limes, 1989. 235 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. 406 g
* Heritage. Deutsch von Ingrid von Rosenberg.
Bestell-Nr.155905 | ISBN: 3-8090-2281-0 | 978-3-8090-2281-7
Sackville | Englische Literatur

Im Jahre 1919, mitten in der stürmischen Phase von Vita Sackville-Wests Affäre mit Violet Trefusis, erschien dieser brillante Erstlingsroman, der von der englischen Presse als Meisterwerk gefeiert wurde.
Um drei Menschen geht es, die in den Sog ihrer Leidenschaften geraten sind und vergeblich dagegen anzukämpfen suchen.
Vita Sackville-West, die in ihren späteren Werken mit großem Einfühlungsvermögen zumeist reifere Frauen aus den gehobenen Sphären der britischen Gesellschaft zu porträtieren pflegte, stellt hier ein junges, unbedarftes, ja fast primitiv zu nennendes Farmermädchen in den Mittelpunkt ihres Romans: Diese Ruth Pennistan — geboren und aufgewachsen in der beschaulich-idyllischen Atmosphäre eines Bauernhauses der Grafschaft Kent — weist jedoch die gleiche skurrile Herkunft wie die Autorin auf, auch sie ist die Enkelin einer berühmten spanischen Tänzerin, auch in ihren Adern pulsiert wildes Zigeunerblut.
Von ähnlich fremdländischer Herkunft ist auch der beharrlich um sie werbende Rawdon Westmacott — Ruths Cousin —, dem sie physisch und seelisch verfallen scheint. In diese merkwürdige Konstellation, ständig schwankend zwischen südländischer Sensualität und postviktorianischer Betulichkeit, gerät der weltgewandte Malory, ein rastloser Globetrotter und ewiger Junggeselle, der einmal zur Abwechslung für kurze Zeit die bukolischen Freuden des englischen Landlebens auskosten will. Hoffnungslos »bindungsschwach«, wie wir heute sagen würden, steht er mit seiner Liebe zu Ruth, die er sich bis zuletzt nicht eingestehen will, diesem wilden Zigeunerpaar reichlich hilflos gegenüber. So beschränkt er sich zunächst darauf, eine Art von seltsamem Deus ex machina in Ruths Leben zu spielen, um sie vor dem Unheil einer katastrophalen Ehe zu bewahren, was ihm jedoch vorerst nicht gelingt.
Erst nach langen Irrwegen und Peripetien finden die beiden so unwahrscheinlichen Partner dann doch zueinander — Vita Sackville-West hat da in einem verblüffend tröstlichen Schluß die Verbindung der beiden Liebenden zu einem glücklichen Ende gebracht. Ein Roman voller unterdrückter, kaum gebändigter Gefühle, die fast bis zum Ende unausgesprochen bleiben. Ein kleines Meisterwerk, das vollauf die Zwiespältigkeit von Vita Sackville-Wests eigenem Charakter spiegelt und mit zu dem Schönsten gehört, was diese faszinierende Autorin je geschrieben hat.
Victoria Sackville-West, 1892 auf Knole Castle (Kent) geboren, 1962 auf Sissinghurst Castle in Cranbrook (Kent) gestorben. Ihre Großmutter war eine von Zigeunern abstammende spanische Tänzerin, genannt >Pepita, Stern von Andalusien. 1913 heiratete sie den Schriftsteller Harold Nicolson, den sie auf vielen Reisen im diplomatischen Dienst begleitete. Verfaßte zahlreiche Romane, Essays, Lyrik und Reisebeschreibungen.

Schutzumschlaggestaltung: Theodor Bayer-Eynck
Illustration: Franz von Lenbach — AKG, Berlin
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