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Strich .:. Deutsche Klassik und Romantik
158982
Strich, Fritz, Deutsche Klassik und Romantik oder Vollendung und Unendlichkeit. Ein Vergleich. Bern 1949.
Vorübergehend geschlossen
13.-28. November 2024
Beschreibung
Strich, Fritz,
Deutsche Klassik und Romantik oder Vollendung und Unendlichkeit. Ein Vergleich. 4. Auflage. Bern: Francke, 1949. 374 Seiten mit Register. Leinen mit Schutzumschlag. Grossoktav. 237 x 160 mm. 690 g
* Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers, 1952 auf dem Vorsatzblatt. - Leicht gebräunt, Schutzumschlag mit Gebrauchsspuren, hinterer Deckel mit leichten Druckspuren.
Bestell-Nr.158982
Strich | Germanistik | Autographen | Literaturgeschichte
INHALT
VORWORT
GRUNDBEGRIFFE 19
DER MENSCH
DER GEGENSTAND 123
DIE SPRACHE 164
RHYTHMUS UND REIM 197
DIE INNERE FORM 235
TRAGIK UND KOMIK 301
DIE SYNTHESE 330
EUROPA UND DIE DEUTSCHE KLASSIK UND
ROMANTIK 339
NACHWORT 364
REGISTER 365
VORWORT
DIES zuerst 1922 und zuletzt in dritter Auflage 1928 erschienene Buch kommt hiermit in einer gegenüber der letzten Auflage unveränderten Gestalt heraus, bis auf einige Korrekturen von Irrtümern, einige stilistische Änderungen und einige Fortlassungen oder Zufügungen ganz weniger Sätze. Es ist mir nicht leicht gefallen, mich zu dieser unveränderten Gestalt zu entschließen. Aber wäre ich an eine Umarbeitung gegangen, die tiefer gegriffen hätte, so wäre ein neues Werk entstanden, und das war nicht der Sinn. Ich folge mit der neuen Ausgabe nur dem viel geäußerten Wunsch, das längst vergriffene Buch wieder zugänglich zu machen. Daß sich mein eigener Standpunkt seit 1929 nicht unwesentlich gewandelt hat, ist ja wohl selbstverständlich. Die zwanzig Jahre, die seitdem vergingen, bedeuten eine lange Zeit; und was für eine Zeit! Der Grund, der die Wandlung bedingte, liegt nicht nur darin, daß ich um zwanzig Jahre älter wurde, sondern daß gerade die Geschichte dieser zwanzig Jahre so furchtbare Erfahrungen mit sich brachte. Um es kurz zu sagen: Die Wandlung geschah in meiner Stellung zur Romantik. Wenn es damals eine Aufgabe war, das eigene Recht der Romantik gegenüber der Klassik ins Licht zu stellen, so gestehe ich heute, daß mich die Entwicklung der Geschichte dazu geführt hat, in der deutschen Romantik eine der großen Gefahren zu erkennen, die dann wirklich zu dem über die Welt hereingebrochenen Unheil führten. Ihr ästhetischer Zauber ist geblieben. Aber ich habe gelernt, daß man ihm nicht zu weit verfallen darf, und daß er im Bereich des Lebens verführen und irreleiten kann. Es mag dabei nicht ohne Einfluß geblieben sein, daß ich diese letzten zwanzig Jahre in der Schweiz lebte und wirkte und zu ihrem Bürger wurde. Denn die Schweiz ist für Romantik nie ein günstiger Boden gewesen. Sie ist schweizerischer Geistesart nicht angemessen.
[…]
Es würde mich besonders freuen, wenn das Wiedererscheinen meines Buches eine Neubelebung der vergleichenden Literaturwissenschaft mit sich brächte, wobei ich keineswegs nur an jene Wissenschaft denke, welche diesen Namen offiziell trägt und nur die Vergleichung der verschiedenen Nationalliteraturen bezweckt. Der Vergleich ist ja doch die angemessene Methode einer jeden Stilbetrachtung. Denn Stil ist die Einheit, ob nun eines 'Werkes, einer Persönlichkeit, einer Zeit, einer Nation, die sie nach Innen bindet, und die besondere, charakteristische Ausprägung, die sie nach außen hin abgrenzt und unterscheidet, und Vergleichung hat ja keinen anderen Sinn und kein anderes Ziel als die Einheit und Verschiedenheit von Erscheinungen herauszuarbeiten. Die heutige Zeit ist solcher vergleichenden Wissenschaft vielleicht nicht gerade günstig. Denn man kann die Tendenz in ihr erkennen, die Erscheinungen der Literatur zu isolieren und sich auf die Interpretation des einzelnen Werkes zu beschränken. Diese Methode hat ganz gewiß ihr gutes Recht. Aber sie darf sich nicht verabsolutieren, und der große Zusammenhang, in dem die Erscheinungen stehen, darf der Erkenntnis nicht verloren gehen. Daher die Notwendigkeit des Vergleichs.
Deutsche Klassik und Romantik oder Vollendung und Unendlichkeit. Ein Vergleich. 4. Auflage. Bern: Francke, 1949. 374 Seiten mit Register. Leinen mit Schutzumschlag. Grossoktav. 237 x 160 mm. 690 g
* Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers, 1952 auf dem Vorsatzblatt. - Leicht gebräunt, Schutzumschlag mit Gebrauchsspuren, hinterer Deckel mit leichten Druckspuren.
Bestell-Nr.158982
Strich | Germanistik | Autographen | Literaturgeschichte
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VORWORT
GRUNDBEGRIFFE 19
DER MENSCH
DER GEGENSTAND 123
DIE SPRACHE 164
RHYTHMUS UND REIM 197
DIE INNERE FORM 235
TRAGIK UND KOMIK 301
DIE SYNTHESE 330
EUROPA UND DIE DEUTSCHE KLASSIK UND
ROMANTIK 339
NACHWORT 364
REGISTER 365
VORWORT
DIES zuerst 1922 und zuletzt in dritter Auflage 1928 erschienene Buch kommt hiermit in einer gegenüber der letzten Auflage unveränderten Gestalt heraus, bis auf einige Korrekturen von Irrtümern, einige stilistische Änderungen und einige Fortlassungen oder Zufügungen ganz weniger Sätze. Es ist mir nicht leicht gefallen, mich zu dieser unveränderten Gestalt zu entschließen. Aber wäre ich an eine Umarbeitung gegangen, die tiefer gegriffen hätte, so wäre ein neues Werk entstanden, und das war nicht der Sinn. Ich folge mit der neuen Ausgabe nur dem viel geäußerten Wunsch, das längst vergriffene Buch wieder zugänglich zu machen. Daß sich mein eigener Standpunkt seit 1929 nicht unwesentlich gewandelt hat, ist ja wohl selbstverständlich. Die zwanzig Jahre, die seitdem vergingen, bedeuten eine lange Zeit; und was für eine Zeit! Der Grund, der die Wandlung bedingte, liegt nicht nur darin, daß ich um zwanzig Jahre älter wurde, sondern daß gerade die Geschichte dieser zwanzig Jahre so furchtbare Erfahrungen mit sich brachte. Um es kurz zu sagen: Die Wandlung geschah in meiner Stellung zur Romantik. Wenn es damals eine Aufgabe war, das eigene Recht der Romantik gegenüber der Klassik ins Licht zu stellen, so gestehe ich heute, daß mich die Entwicklung der Geschichte dazu geführt hat, in der deutschen Romantik eine der großen Gefahren zu erkennen, die dann wirklich zu dem über die Welt hereingebrochenen Unheil führten. Ihr ästhetischer Zauber ist geblieben. Aber ich habe gelernt, daß man ihm nicht zu weit verfallen darf, und daß er im Bereich des Lebens verführen und irreleiten kann. Es mag dabei nicht ohne Einfluß geblieben sein, daß ich diese letzten zwanzig Jahre in der Schweiz lebte und wirkte und zu ihrem Bürger wurde. Denn die Schweiz ist für Romantik nie ein günstiger Boden gewesen. Sie ist schweizerischer Geistesart nicht angemessen.
[…]
Es würde mich besonders freuen, wenn das Wiedererscheinen meines Buches eine Neubelebung der vergleichenden Literaturwissenschaft mit sich brächte, wobei ich keineswegs nur an jene Wissenschaft denke, welche diesen Namen offiziell trägt und nur die Vergleichung der verschiedenen Nationalliteraturen bezweckt. Der Vergleich ist ja doch die angemessene Methode einer jeden Stilbetrachtung. Denn Stil ist die Einheit, ob nun eines 'Werkes, einer Persönlichkeit, einer Zeit, einer Nation, die sie nach Innen bindet, und die besondere, charakteristische Ausprägung, die sie nach außen hin abgrenzt und unterscheidet, und Vergleichung hat ja keinen anderen Sinn und kein anderes Ziel als die Einheit und Verschiedenheit von Erscheinungen herauszuarbeiten. Die heutige Zeit ist solcher vergleichenden Wissenschaft vielleicht nicht gerade günstig. Denn man kann die Tendenz in ihr erkennen, die Erscheinungen der Literatur zu isolieren und sich auf die Interpretation des einzelnen Werkes zu beschränken. Diese Methode hat ganz gewiß ihr gutes Recht. Aber sie darf sich nicht verabsolutieren, und der große Zusammenhang, in dem die Erscheinungen stehen, darf der Erkenntnis nicht verloren gehen. Daher die Notwendigkeit des Vergleichs.
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