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Wright .:. Onkel Toms Kinder

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Wright, Richard, Onkel Toms Kinder. Fünf Kurzromane. Zürich 1949.
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Beschreibung
Wright, Richard,
Onkel Toms Kinder. Fünf Kurzromane. Zürich : Steinberg, 1949. 261 Seiten. Leinen mit Farbkopfschnitt und Schutzumschlag. 383 g
* Uncle Tom's Children. Einzig autor. Übertr. von H. Rosbaud. Entthält: Als Bigboy schied; Drunten am Uferrand; Schwarze Ballade; Feuer und Wolke; Lichter Morgenstern.
Bestell-Nr.159454
Wright | Nordamerikanische Literatur | Nordamerika | Northern America

Selten hat ein Buch so gewaltiges Aufsehen erregt wie Onkel Toms Hütte von Harriet Beecher-Stowe. In allen zivilisierten Ländern wurden die darin geschilderten Leiden der amerikanischen Neger diskutiert und ihre Unterdrücker gebrandmarkt.
1861 trug dieses Buch dazu bei, daß Abraham Lincoln, ein Fürsprecher der Schwarzen, zum Präsidenten der USA gewählt und vier Jahre später die Sklaverei abgeschafft wurde. Doch das Problem war damit nicht gelöst. Immer gefahrdrohender haben sich in den letzten Jahren die Gegensätze zwischen Schwarzen und Weißen zugespitzt.
Wie das Leben der Kinder, Enkel und Urenkel jenes guten alten schwarzen Onkel Tom in Wahrheit heut aussieht, ist hier von Amerikas größtem Negerdichter der Gegenwart, Richard Wright geschildert. „Onkel Tom ist tot!" lautet eine Parole der heutigen Schwarzen Amerikas, in denen jahrhundertelanges Unterdrücktsein sich aufbäumt. Wie notwendig dieser Widerstand ist und wie berechtigt (vom christlichen wie vom allgemein menschlichen Standpunkt) zeigt uns in diesen fünf kurzen Romanen (Romane, weil jeder ein ganzes Menschenschicksal und eine Welt umfaßt) der leidenschaftliche, in Mitgefühl glühende, im eigenen Leid gestählte Dichter. Und er erkennt zugleich in den weißen Feinden Brüder und Schwestern der Farbigen. Seine Erkenntnis wächst hoch hinaus über den mörderisch wütenden Haß: Er will nicht den Kampf zwischen weißer und schwarzer Rasse. Er sieht die Not und die Angst, die in beiden umgeht. Er will den Frieden. Seine Liebe gehört dem Volk ohne Ansehn der Farbe. Er sucht ein Bündnis mit allen, die guten Willens sind.
Über dem ergreifenden Ethos, das jedem dieser fünf Lebensbilder innewohnt, wollen wir nicht die ungewöhnliche Kunst übersehen, mit der sie gemalt sind: in glühenden, unvergeßlichen Farben, wie Bilder van Goghs. Sie stehen nicht willkürlich nebeneinander, sie bilden ein großes Ganzes, eine kunstvoll gefügte Einheit, deren fünf Teilen wir die Namen geben können: „Ein schwarzer Sohn", „Ein schwarzer Vater", „Eine schwarze Ehebrecherin", „Ein schwarzer Seelsorger" und „Eine schwarze Mutter", die ein Gegenstück bildet zu Gorkis „Mutter". Aus jeder der fünf Tafeln leuchtet die Persönlichkeit Wrights — was Gestaltungskraft, Sprache, technisches Können, Weisheit und Güte angeht — noch über seine bisherigen Werke hinaus.
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