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Kapp .:. Frank Wedekind

159458
Kapp, Julius. Frank Wedekind. Seine Eigenart und seine Werke. Berlin 1909.
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13.-28. November 2024

Beschreibung
Kapp, Julius.
Frank Wedekind. Seine Eigenart und seine Werke. Berlin: Barsdorf, 1909. 143 Seiten. Leinen mit Farbkopfschnitt. 208 x 145 mm. 349 g

Bestell-Nr.159458
Kapp | Germanistik | Biographien Literatur | Literaturgeschichte | Sekundaerliteratur Frank Wedekind | Frank Wedekind

1. Einleitung. „In der deutschen Literatur von heute gibt es nichts, was so gemein ist, wie die Kunst Frank Wedekinds," urteilte Julius Hart 1901 im „Tag". Auch in den meisten Literaturgeschichten wird Wedekind mit solchen oder ähnlich liebevollen Sätzen kurzweg abgefertigt. Eine beliebte Bezeichnung, die man sehr häufig zu lesen bekommen kann, ist ferner: „Frank Wedekind ist der Clown in der deutschen Literatur." Auch die Tageskritik in den Zeitungen hatte bis vor wenigen Jahren anläßlich der Aufführungen seiner Werke meist für ihn nur sehr abfällige, oberflächliche Aburteilungen übrig. In der letzten Zeit ist hier allerdings ein bedeutender Umschwung eingetreten. Man hat jetzt nachgerade erkannt, daß man diesen Clown doch ernst nehmen müsse, und daß meist hinter der oft schmerzlich verzerrten Teufelsmaske ein blutig ernster Hintergrund verborgen liege. Verursacht war wohl diese Sinnesänderung durch den Umstand, daß die Wedekindschen Werke an den Theatern Fuß zu fassen begannen, zum Teil sogar Kassenstücke wurden, und daß sich um den Dichter bald eine Schar fanatischer Jünger scharte, die in ihm der Literatur einen Messias verkünden zu müssen glaubten. Kurz : Wedekind ist ein heiß umstrittenes Problem in den geistigen Bestrebungen !unserer Zeit geworden, zu dem jeder Gebildete Stellung nehmen muß. Von Literatur besitzen wir bisher so gut wie nichts über ihn. Außer einem knappen Essay von R. Pissin, das zwar inhaltlich recht gut, aber für den unvorbereiteten Leser sehr unübersichtlich und verworren ist, existieren nur kurze Aufsätze und Besprechungen, die aber in allen möglichen Zeitungen und Zeitschriften zerstreut, also schwer zugänglich sind. Wenn ich daher in folgendem durch eine sachliche Analyse aller Werke des Dichters und einer knappen Darlegung seiner Ziele und Absichten eine kritische, unparteiische Würdigung der künstlerischen Persönlichkeit Wedekinds und seiner allgemeinen Bedeutung für unsere Literatur und Zeit zu geben versuch; so glaube ich, damit einem oft vernommenen und auch wirklich vorhandenen Bedürfnisse zu entsprechen. Zugleich hege ich die zuversichtliche Hoffnung, hierdurch wesentlich dazu beizutragen, die arge Verkennung der Motive des Dichters und die fast komische Hilflosigkeit und Verständnislosigkeit, mit der nahezu jedesmal die große Masse der Theaterbesucher der Erstaufführung eines Wedekindschen Werkes gegenüber zu stehen pflegt, 'aus der Welt zu schaffen.
Inhalts-Verzeichnis
I. Einleitung 7
II. Wedekind als künstlerische Persönlichkeit 9
III. Gedichte und Prosaschriften 21
Felix und Galathea Die vier Jahreszeiten Feuerwerk Mine-Haha
IV. Komödien 41
Junge Welt — Liebestrank — Tanz-Pantomimen
V. Schauspiele 53
Kammersänger Marquis von Keith So ist das Leben Hidalla — Totentanz — Musik - Zensur
Anhang: Frank Wedekind und die Frauenbewegung 106
VI. Tragödien 111
Frühlingserwachen Lulu (Erdgeist, Büchse der Pandora)
VII. Schluß 138

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