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Resnevic .:. Eleonora Duse
160106
Resnevic-Signorelli, Olga. Eleonora Duse. Leben und Leiden der grossen Schauspielerin. Berlin [ca. 1940].
Vorübergehend geschlossen
13.-28. November 2024
Beschreibung
Resnevic-Signorelli, Olga.
Eleonora Duse. Leben und Leiden der grossen Schauspielerin. 7. - 12. Tausend. Berlin: Deutscher Verlag, [ca. 1940]. 181 S. mit Abbildungen. Leinen mit Farbkopfschnitt. Grossoktav. 247 x 172 mm. 710 g
* Name und Datum auf dem Vorsatzblatt.
Bestell-Nr.160106
Resnevic | Theater | Biographien | Monographien | Schauspieler | Eleonora Duse
Eleonora Duse war als Tochter von Wanderkomödianten venetischen
Ursprungs ein Künstlerkind, wie man damals zu sagen pflegte.
Sie wurde am 3. Oktober 1859 bei Tagesanbruch im Hotel Zur goldenen
Kanone in Vigevano als kleine Bürgerin der Lombardei geboren, die zu
jener Zeit noch Österreich unterstand. Die armselige Schmierentruppe, der
ihre Eltern angehörten, war in eben jener Nacht auf dem Wanderkarren von
Venedig gekommen.
Zwei Tage später wurde sie in der Kirche San Ambrogio getauft, und
nach dem damals noch in manchen Gegenden der Lombardei und Venetiens
üblichen Brauch trug man sie in einer Art von vergoldetem Schrein mit
gläsernen Wänden, ähnlich der Wiege des Jesuskindes, zum Taufbecken.
Auf dem Wege erwiesen ihr einige österreichische Soldaten, im Glauben,
der Wunderschrein enthalte irgendeine heilige Reliquie, mit feierlichem
Ernst den Waffengruß. Dieser Vorfall machte auf die Anwesenden und vor
allem auf den Vater Vincenzo Alessandro Duse einen tiefen Eindruck. Nach
der Rückkehr aus der Kirche, wo man der Neugeborenen die Namen
Eleonora Giulia Amalia gegeben hatte, näherte er sich mit heiterem Antlitz
dem Bett der Gattin, die noch daniederlag, und sagte zu ihr: „Kein Ge-
schenk bringe ich dir, aber eine Verheißung für die Zukunft. Unsere Kleine
wird eines Tages jemand sein. Man hat schon vor ihr präsentiert."
In jenen Zeiten des Optimismus genügte ein winziger Funke, um die
kühnsten Hoffnungen aufflammen zu lassen. Man stand am Vorabend von
Italiens neuer Geschichte und wenige Monate vor dem zweiten Unabhängig-
keitskrieg. Das alltägliche Leben jedoch verlief friedlich und im alt-
gewohnten Rhythmus. Theateraufführungen fanden statt wie immer und
waren eine gar nicht so unwichtige Sache. […]
*
5
Eleonora Duse. Leben und Leiden der grossen Schauspielerin. 7. - 12. Tausend. Berlin: Deutscher Verlag, [ca. 1940]. 181 S. mit Abbildungen. Leinen mit Farbkopfschnitt. Grossoktav. 247 x 172 mm. 710 g
* Name und Datum auf dem Vorsatzblatt.
Bestell-Nr.160106
Resnevic | Theater | Biographien | Monographien | Schauspieler | Eleonora Duse
Eleonora Duse war als Tochter von Wanderkomödianten venetischen
Ursprungs ein Künstlerkind, wie man damals zu sagen pflegte.
Sie wurde am 3. Oktober 1859 bei Tagesanbruch im Hotel Zur goldenen
Kanone in Vigevano als kleine Bürgerin der Lombardei geboren, die zu
jener Zeit noch Österreich unterstand. Die armselige Schmierentruppe, der
ihre Eltern angehörten, war in eben jener Nacht auf dem Wanderkarren von
Venedig gekommen.
Zwei Tage später wurde sie in der Kirche San Ambrogio getauft, und
nach dem damals noch in manchen Gegenden der Lombardei und Venetiens
üblichen Brauch trug man sie in einer Art von vergoldetem Schrein mit
gläsernen Wänden, ähnlich der Wiege des Jesuskindes, zum Taufbecken.
Auf dem Wege erwiesen ihr einige österreichische Soldaten, im Glauben,
der Wunderschrein enthalte irgendeine heilige Reliquie, mit feierlichem
Ernst den Waffengruß. Dieser Vorfall machte auf die Anwesenden und vor
allem auf den Vater Vincenzo Alessandro Duse einen tiefen Eindruck. Nach
der Rückkehr aus der Kirche, wo man der Neugeborenen die Namen
Eleonora Giulia Amalia gegeben hatte, näherte er sich mit heiterem Antlitz
dem Bett der Gattin, die noch daniederlag, und sagte zu ihr: „Kein Ge-
schenk bringe ich dir, aber eine Verheißung für die Zukunft. Unsere Kleine
wird eines Tages jemand sein. Man hat schon vor ihr präsentiert."
In jenen Zeiten des Optimismus genügte ein winziger Funke, um die
kühnsten Hoffnungen aufflammen zu lassen. Man stand am Vorabend von
Italiens neuer Geschichte und wenige Monate vor dem zweiten Unabhängig-
keitskrieg. Das alltägliche Leben jedoch verlief friedlich und im alt-
gewohnten Rhythmus. Theateraufführungen fanden statt wie immer und
waren eine gar nicht so unwichtige Sache. […]
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