Ehrenstein, Albert,
Tubutsch. Eine Erzählung. 1. Auflage. Hamburg / Zürich: Nautilus/Nemo Press / Edition Moderne, 1986. 61 Seiten mit Abbildungen. Klappenbroschur. Kleinoktav. 168 x 106 mm. 64 g
* Kleine Bücherei für Hand und Kopf, 11. - Mit Zeichnungen von Oskar Kokoschka
Bestell-Nr.161241 | ISBN: 3-922513-28-X | 978-3-922513-28-5
Ehrenstein |
Deutsche Literatur
Albert Ehrenstein, 1886 in Wien geboren, begann früh zu schreiben, eigenen Angaben nach bereits mit 14 Jahren. Seine unglückliche Jugend als „armer Jud" und die Auflehnung gegen dieses Schicksal brachten ihn zum Schreiben und blieben auch später, mit der Rebellion gegen menschliche und staatliche Barbarei Triebfeder seiner literarischen Produktion. Erste Veröffentlichungen von Ehrenstein erschienen ab 1910, zuerst im Sturm und in der Fackel. 1911 kam die Erzählung Tubutsch heraus und brachte Ehrenstein mit einem Schlag literarische Anerkennung.
Tubutsch, stark autobiografisch gefärbt, ist wohl das Hauptwerk in der Prosa Ehrensteins und gilt als ein Glanzstück des Expressionismus. Mit bitterem Humor beschreibt er den etwas wirren Karl Tubutsch, der da mit seinem indifferenten Lebensüberdruß im halbtoten Wien herumtreibt. Und mit beissendem Spott fällt Ehrenstein über die Bürger und die Herrschaften der alten Welt her. Karl Tubutsch, und also Ehrenstein, ist der Rebell, der der Verzweiflung und dem Tod solange widersteht, wie er von ihm spricht. Und die Großen der Welt, die Herren über Leben und Tod sind ihm dasselbe wie zwei Hähne, die auf einem Miststock streiten. So spricht aus Tubutsch eine verwegene Lebensgier, eine umstürzlerische Lust, eine frech-fröhliche Selbstverständlichkeit, daß die Zustände sich ändern müssen.