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Macherey .:. Zur Theorie der literarischen Produktion

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Macherey, Pierre, Zur Theorie der literarischen Produktion. Studien zu Tolstoj, Verne, Defoe, Balzac. Darmstadt, Neuwied 1974.
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Beschreibung
Macherey, Pierre,
Zur Theorie der literarischen Produktion. Studien zu Tolstoj, Verne, Defoe, Balzac. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1974. 246 Seiten. Broschiert. Kleinoktav. 179 x 115 mm. 196 g
* Sammlung Luchterhand; 123. - Leicht gebräunt.
Bestell-Nr.161371 | ISBN: 3-472-61123-5
Macherey | Literaturwissenschaft allgemein | Tolstoi | Verne | Defoe | Balzac

Die Bedeutung dieser Studien liegt in der Blickwende auf die gesellschaftliche Produktionslogik von Literatur. Die Analysen bewegen sich zunächst auf gewohnter Ebene: der der Sequenzen (Fabeln) und Themen (Figuren). Ihre Ordnung ist beschreibbar. Auf dieser Ebene verbleiben die ästhetischen Theorien, die das Werk aus sich selbst existierend, als konkrete oder abstrakte Wesenheit, behandeln. Wird aber Literatur als ideologische Praxis begriffen, so erweist sich die aufgefundene ›innere Ordnungs als illusionär — als sprachlich inszenierte ›Lösungs unversöhnlicher Klassenwidersprüche. Die Analyse muß die nichtartikulierten (dem Autor unbewußten), gleichwohl konstituierenden Bedingungen der literarischen Produktion einbeziehen, um aufzeigen zu können, was eigentlich im literarischen Werk produziert (und nicht etwa abgebildet!) wird, wie in ihm eine Art ›sekundäre Bearbeitungs stattfindet, Macherey stellt die Frage, wie es möglich ist, daß der Prozeß der literarischen Produktion gleichzeitig die Widersprüche eines ideologischen Diskurses als auch die Fiktion seiner Einheit (und demnach ihrer Versöhnung unter der Bedingung dieser Fiktion selbst) darstellt, Diese Frage nach der Komplexität literarischer Formationen sprengt den überkommenen, auf die ›innere Einheit‹ zentrierten Werk-Begriff. Indem es durch die ästhetisch-formale, gleichwohl ideologische Verarbeitung bestimmte Ideologien manifestiert undgleichzeitig denunziert, bleibt es selbst ein Zusammengesetztes, Widersprüchliches und Bedingtes. Nicht seine imaginäre ›Einheits, sondern seine Disparatheit, seine Brüchigkeit definiert das (bedeutende) literarische Werk. Theoretische Erkenntnis von Literatur hieße demnach nicht mehr Demontieren, Entmystifizieren, auch nicht Ideologiekritik (Prozesse, die das Werk selbst besorgt, zumindest einleitet); sie bestände vielmehr in der Produktion eines neuen, positiven Wissens: zu sagen, wovon das Werk spricht, ohne es aussprechen zu können, zudem die Gesetze solcher Verschiebung gesellschaftlicher Widersprüche namhaft zu machen. Das heißt, in bewußter Wendung gegen jede Art von Hermeneutik, für Macherey: das Werk erklären.

Pierre Macherey - 1938 in Belfort geboren. 1958-63 Studium an der Ecole Normale Superieure (Paris), Agrege de Philosophie; Lehrer in Tours, heute Assistenzprofessor an der Sorbonne, Paris.

Veröffentlichungen: »Lire le Capital« I (mit L. Althusser und J. Racière), Paris 1965. »Pour une théorie de la production littéraire«, Paris 1966. Aufsätze zur Epistemologie u. a. Arbeitet z. Z. an einer Studie über die Philosophie des Marxismus.
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