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Schwenkel .:. Die Landschaft
122408
Schwenkel, Hans, Die Landschaft als Natur und Menschenwerk. Stuttgart 1957.
Vorübergehend geschlossen
13.-28. November 2024
Beschreibung
Schwenkel, Hans,
Die Landschaft als Natur und Menschenwerk. Stuttgart: Franckh, 1957. 80 Seiten mit Abbildungen und Literaturverzeichnis. Kartoniert. 125 g
* Kosmos-Bändchen; 213. - Papier leicht gebräunt.
Bestell-Nr.122408
Schwenkel | Oekologie | Naturschutz
Vorwort
Alle dichtbesiedelten Landschaften der Erde werden vorn Menschen so stark angegriffen, umgestaltet und wirtschaftlichen Zwecken dienstbar gemacht, daß oft jede Spur natürlicher Zustände ausgetilgt ist oder nur noch kümmerliche Reste davon übrig geblieben sind. In all diesen Gebieten — nicht zuletzt in Deutschland — hat sich aber ergeben, daß der Mensch bestimmte Grenzen der Nutzung und Natur-verdrängung nicht überschreiten darf, ohne daß die Natur sich am Menschen und seiner Wirtschaft rächt. Die Aufgabe aller Verantwortlichen ist es daher, diese Grenze zu finden und für deren Einhaltung zu sorgen. Eine zweite, nicht minder wichtige Aufgabe ist es, die Wirtschaftsland-schaft so zu gestalten, daß sie nicht nur biologisch gesund, sondern zu-gleich schön und harmonisch ist. Denn diese Wirtschaftslandschaft ist es in erster Linie, darin die Menschen arbeiten, wohnen und sich erholen; sie ist der Lebens- und Schaffensraum der Kulturmenschheit. Die Lösung beider Aufgaben nennen wir Landschaftspflege und sehen darin einen Wendepunkt in der Kulturgeschichte. Wenn die Gedanken und Forderungen einer ganzheitlichen Landschafts-pflege heute grundsätzlich in den weitesten, auch technischen Kreisen bejaht werden, so konnte dies nur schrittweise so weit kommen. Den Hauptanstoß dazu gab fraglos die Bewegung des Natur- und Heimat-schutzes, die um die Jahrhundertwende eingesetzt hat. Der Musiker Ernst Rudorff prägte 1897 das Wort „Heimatschutz" und rief mit seinen Aufsätzen schließlich die Gründung des Deutschen Bundes Heimat-schutz 1904 (in Dresden) ins Leben. Schon 1897 hatte Rudorff die Über-prüfung von Umlegungsplänen nach historischen und ästhetischen Gesichts-punkten gefordert. Die vielen Anregungen für die Landschaftspflege, die vom Heimatschutz ausgingen, hat dan Paul Schultze -N a u m - burg in seinem klassischen Werk: „Die Gestaltung der Landschaft durch den Menschen" dargelegt. Eine andere Entwicklungslinie hat ihren Ur-sprung in der Naturwissenschaft. Ihre Wurzeln gehen weiter zurück. Doch kann von einer planmäßigen Arbeit erst von dem Zeitpunkt an gespro-chen werden, als der Direktor des Provinzialmuseums in Danzig, Hugo Conventz, die klassische Denkschrift über „Die Gefährdung der Naturdenkmale und Vorschläge zu ihrer Erhaltung" 1904 veröffentlichte und im Jahr 1906 die „Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen" unter seiner Leitung gegründet worden war. Aus dieser Stelle hat sich dann die gesamte staatliche Naturschutzorganisation in Deutsch-land entwickelt, deren Ausbau auch heute noch keineswegs abgeschlossen ist. Zunächst stand im Heimatschutz wie im Naturschutz die Erhaltung von Bau- und Kunstdenkmalen sowie von Einzelgebilden und urwüchsigen Gebieten der Natur im Vordergrund, aber im Keime waren Forderungen der Landschaftspflege im heutigen Sinn bereits überall vorhanden. Die Nachfolger von Conventz, Prof. Dr. Walther Schönichen (1922-1938) und Dr. Hans Klose (1938-1955) haben die Gedanken einer umfassen-den Landschaftspflege, die von der Württembergischen Landesstelle 1928 nachdrücklich gefordert worden war, weiterentwickelt und die Gestaltung der Landschaft in vollem Umfang in das Programm des deutschen Natur-schutzes übernommen. Mit spürbarem Ruck ging es vorwärts, als an dem praktischen Beispiel der Reichsautobahnen Generalinspektor Dr. Todt, Ahvin Seifert, Hermann Schurhammer, Lorenz u. a. zeigten, daß man entsprechend den Grundgedanken des Natur- und Heimat-schutzes, die bereits „in der Luft lagen", selbst ein technisches Riesenwerk wie die Autobahnen der Landschaft einfügen und ihren Gesetzen unter-ordnen kann. Vielleicht unbewußt wurde dadurch in den Kreisen der Techniker ein allmählicher Umschwung der Gesinnung eingeleitet, an dem auch den Gartenarchitekten ein wesentlicher Anteil am Erfolg zu-kommt. Immer mehr wurde klar, daß eine ästhetisch ausgerichtete Land-schaftspflege nicht ausreicht, daß vielmehr die Landschaft als Ganzes auf die Störung ihres biologischen Gleichgewichts geprüft, Wald, Wasser-haushalt und Boden in die Untersuchung und Pflege einbezogen werden müssen, um eine gesunde und harmonische Kulturlandschaft zu erreichen. In allen Kulturländern haben die offenkundig schweren Schäden, die sich in der Landschaft zeigten, alarmierend gewirkt, und zahlreiche Bücher, die nach dem 2. Weltkrieg erschienen sind, tragen mit dazu bei, daß die bloße Ausbeutung der Landschaft immer mehr einer pfleglichen Behand-lung weichen wird. Die „Bundesanstalt für Naturschutz und Landschafts-pflege" in Bad Godesberg soll die Naturschutzarbeit in den deutschen Ländern koordinieren, in denen sich allmählich Landesstellen mit aus-reichenden Fachkräften herauskristallisieren, die in der Lage sind, bei allen technischen und wirtschaftlichen Eingriffen in die Landschaft sach-kundig im öffentlichen Interesse zu beraten. Die Berufsstände der Wasser-bautechniker, der Forstleute, der Gartenarchitekten werden innerhalb die-ser Stellen mit Naturwissenschaftlern zusammenarbeiten müssen. Für die Einschaltung der freien Berufe bleibt dabei Raum genug. Nur auf diesem Weg werden wir unserem Volk die Lebensgrundlagen im materiel-len und ideellen Sinne erhalten oder wieder schaffen können. Dieses Bändchen will ein bescheidenes Hilfsmittel dazu sein.
Stuttgart Hans Schwenkel
Inhaltsverzeichnis
I. Allgemeiner Teil . 5
Die Entwicklung in allen Weltteilen und ihre Probleme 5
II. Besonderer Teil . 19
1. Wald- und Forstwirtschaft 19 2. Gewässer und Wasserwirtschaft 28 3. Flur und Landwirtschaft . 43 4. Verkehrsanlagen . 50 5. Hochbauten im Landschaftsbild 58 6. Die Außenreklame 68 7. Die Verdrahtung der Landschaft . 69 8. Steinbrüche, Kies-, Sand- und Lehmgruben, Tagbaue und Abschütthalden . 72 9. Freie Landschaftsgestaltungen 75 10. Die Sauberhaltung der Landschaft . 76 11. Glaube und Totenverehrung 78
Schlußwort
Literaturverzeichnis 79 80
Die Landschaft als Natur und Menschenwerk. Stuttgart: Franckh, 1957. 80 Seiten mit Abbildungen und Literaturverzeichnis. Kartoniert. 125 g
* Kosmos-Bändchen; 213. - Papier leicht gebräunt.
Bestell-Nr.122408
Schwenkel | Oekologie | Naturschutz
Vorwort
Alle dichtbesiedelten Landschaften der Erde werden vorn Menschen so stark angegriffen, umgestaltet und wirtschaftlichen Zwecken dienstbar gemacht, daß oft jede Spur natürlicher Zustände ausgetilgt ist oder nur noch kümmerliche Reste davon übrig geblieben sind. In all diesen Gebieten — nicht zuletzt in Deutschland — hat sich aber ergeben, daß der Mensch bestimmte Grenzen der Nutzung und Natur-verdrängung nicht überschreiten darf, ohne daß die Natur sich am Menschen und seiner Wirtschaft rächt. Die Aufgabe aller Verantwortlichen ist es daher, diese Grenze zu finden und für deren Einhaltung zu sorgen. Eine zweite, nicht minder wichtige Aufgabe ist es, die Wirtschaftsland-schaft so zu gestalten, daß sie nicht nur biologisch gesund, sondern zu-gleich schön und harmonisch ist. Denn diese Wirtschaftslandschaft ist es in erster Linie, darin die Menschen arbeiten, wohnen und sich erholen; sie ist der Lebens- und Schaffensraum der Kulturmenschheit. Die Lösung beider Aufgaben nennen wir Landschaftspflege und sehen darin einen Wendepunkt in der Kulturgeschichte. Wenn die Gedanken und Forderungen einer ganzheitlichen Landschafts-pflege heute grundsätzlich in den weitesten, auch technischen Kreisen bejaht werden, so konnte dies nur schrittweise so weit kommen. Den Hauptanstoß dazu gab fraglos die Bewegung des Natur- und Heimat-schutzes, die um die Jahrhundertwende eingesetzt hat. Der Musiker Ernst Rudorff prägte 1897 das Wort „Heimatschutz" und rief mit seinen Aufsätzen schließlich die Gründung des Deutschen Bundes Heimat-schutz 1904 (in Dresden) ins Leben. Schon 1897 hatte Rudorff die Über-prüfung von Umlegungsplänen nach historischen und ästhetischen Gesichts-punkten gefordert. Die vielen Anregungen für die Landschaftspflege, die vom Heimatschutz ausgingen, hat dan Paul Schultze -N a u m - burg in seinem klassischen Werk: „Die Gestaltung der Landschaft durch den Menschen" dargelegt. Eine andere Entwicklungslinie hat ihren Ur-sprung in der Naturwissenschaft. Ihre Wurzeln gehen weiter zurück. Doch kann von einer planmäßigen Arbeit erst von dem Zeitpunkt an gespro-chen werden, als der Direktor des Provinzialmuseums in Danzig, Hugo Conventz, die klassische Denkschrift über „Die Gefährdung der Naturdenkmale und Vorschläge zu ihrer Erhaltung" 1904 veröffentlichte und im Jahr 1906 die „Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen" unter seiner Leitung gegründet worden war. Aus dieser Stelle hat sich dann die gesamte staatliche Naturschutzorganisation in Deutsch-land entwickelt, deren Ausbau auch heute noch keineswegs abgeschlossen ist. Zunächst stand im Heimatschutz wie im Naturschutz die Erhaltung von Bau- und Kunstdenkmalen sowie von Einzelgebilden und urwüchsigen Gebieten der Natur im Vordergrund, aber im Keime waren Forderungen der Landschaftspflege im heutigen Sinn bereits überall vorhanden. Die Nachfolger von Conventz, Prof. Dr. Walther Schönichen (1922-1938) und Dr. Hans Klose (1938-1955) haben die Gedanken einer umfassen-den Landschaftspflege, die von der Württembergischen Landesstelle 1928 nachdrücklich gefordert worden war, weiterentwickelt und die Gestaltung der Landschaft in vollem Umfang in das Programm des deutschen Natur-schutzes übernommen. Mit spürbarem Ruck ging es vorwärts, als an dem praktischen Beispiel der Reichsautobahnen Generalinspektor Dr. Todt, Ahvin Seifert, Hermann Schurhammer, Lorenz u. a. zeigten, daß man entsprechend den Grundgedanken des Natur- und Heimat-schutzes, die bereits „in der Luft lagen", selbst ein technisches Riesenwerk wie die Autobahnen der Landschaft einfügen und ihren Gesetzen unter-ordnen kann. Vielleicht unbewußt wurde dadurch in den Kreisen der Techniker ein allmählicher Umschwung der Gesinnung eingeleitet, an dem auch den Gartenarchitekten ein wesentlicher Anteil am Erfolg zu-kommt. Immer mehr wurde klar, daß eine ästhetisch ausgerichtete Land-schaftspflege nicht ausreicht, daß vielmehr die Landschaft als Ganzes auf die Störung ihres biologischen Gleichgewichts geprüft, Wald, Wasser-haushalt und Boden in die Untersuchung und Pflege einbezogen werden müssen, um eine gesunde und harmonische Kulturlandschaft zu erreichen. In allen Kulturländern haben die offenkundig schweren Schäden, die sich in der Landschaft zeigten, alarmierend gewirkt, und zahlreiche Bücher, die nach dem 2. Weltkrieg erschienen sind, tragen mit dazu bei, daß die bloße Ausbeutung der Landschaft immer mehr einer pfleglichen Behand-lung weichen wird. Die „Bundesanstalt für Naturschutz und Landschafts-pflege" in Bad Godesberg soll die Naturschutzarbeit in den deutschen Ländern koordinieren, in denen sich allmählich Landesstellen mit aus-reichenden Fachkräften herauskristallisieren, die in der Lage sind, bei allen technischen und wirtschaftlichen Eingriffen in die Landschaft sach-kundig im öffentlichen Interesse zu beraten. Die Berufsstände der Wasser-bautechniker, der Forstleute, der Gartenarchitekten werden innerhalb die-ser Stellen mit Naturwissenschaftlern zusammenarbeiten müssen. Für die Einschaltung der freien Berufe bleibt dabei Raum genug. Nur auf diesem Weg werden wir unserem Volk die Lebensgrundlagen im materiel-len und ideellen Sinne erhalten oder wieder schaffen können. Dieses Bändchen will ein bescheidenes Hilfsmittel dazu sein.
Stuttgart Hans Schwenkel
Inhaltsverzeichnis
I. Allgemeiner Teil . 5
Die Entwicklung in allen Weltteilen und ihre Probleme 5
II. Besonderer Teil . 19
1. Wald- und Forstwirtschaft 19 2. Gewässer und Wasserwirtschaft 28 3. Flur und Landwirtschaft . 43 4. Verkehrsanlagen . 50 5. Hochbauten im Landschaftsbild 58 6. Die Außenreklame 68 7. Die Verdrahtung der Landschaft . 69 8. Steinbrüche, Kies-, Sand- und Lehmgruben, Tagbaue und Abschütthalden . 72 9. Freie Landschaftsgestaltungen 75 10. Die Sauberhaltung der Landschaft . 76 11. Glaube und Totenverehrung 78
Schlußwort
Literaturverzeichnis 79 80
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