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Koehler .:. Das Gewitter der Freiheit

155985
Köhler, Jochen, Das Gewitter der Freiheit. Bedeutung und Wirkung der Französischen Revolution heute. Frankfurt am Main 1989.
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13.-28. November 2024

Beschreibung
Köhler, Jochen,
Das Gewitter der Freiheit. Bedeutung und Wirkung der Französischen Revolution heute. Frankfurt am Main : Eichborn, 1989. 276 Seiten mit Literaturverzeichnis und Register. Klappenbroschur. Grossoktav. 394 g
* Scarabäus-Reihe. - Papier leicht gebräunt.
Bestell-Nr.155985 | ISBN: 3-8218-0406-8 | 978-3-8218-0406-4
Koehler | Soziologie | Politik | Franzoesische Revolution

Die wirkungsmächtigsten politischen Ideologien der Moderne sind entscheidend von der Großen Französischen Revolution geprägt: Weder der Liberalismus, noch Nationalismus und moderner Konservatismus, noch Sozialismus und Kommunismus können ohne diese Herkunft wirklich verstanden werden. Der Autor arbeitet die wesentlichen Weichenstellungen und revolutionären Neuerungen heraus und versucht, sie plausibel zu machen. Deshalb wurde einem chronologischen Vorgehen die thematisch orientierte Darstellung vorgezogen. Das Buch liefert nicht nur einen faszinierenden Gesamtüberblick über die wichtigsten Ereignisse und Prozesse, Ideen und Mentalitäten, Personen und Institutionen der Revolution. Es wird deutlich, wie sehr unsere Gegenwart an ein Weltbild geknüpft ist, das sich erst im Verlauf der Französischen Revolution durchsetzen konnte.
Unredigiertes Inhaltsverzeichnis
Inhalt: I. Die revolutionäre Gesellschaft Der Untergang der alten Souveränität 9 Ludwig XVI. muß sterben. Die zwei Körper des Monarchen. Der Absolutismus von Gottes Gnaden. Die Religion als Privatangelegenheit. Eine Revolution der Etikette und der Niedergang der königlichen Würde. Der Prozeß und die Hinrichtung des Bürgers Louis Capet. Die Republik der Königsmörder. Die Französische Revolution: Modell oder Mythos? 26 Der französische Historikerstreit: gegen die Linke. Der Ursprungsmythos von 1789 und das Zeitalter der Revolutionen. Ist der Jakobinismus ein Totalitarismus? 1789 und 1917. Ein historisch notwendiger Triumph der Bourgeoisie? Fortschritt mit barbarischem Antlitz. Das Glücksversprechen der Revolution. Öffentlichkeit und Privatheit. Hierarchie oder Gleichheit. »Die Revolution ist ein Block« — und bleibt ein Problem. Moderner Parlamentarismus 39 Der Nationalkonvent. Die neue Einheit der Nation. Rechtsgleichheit und Repräsentation. Der »Gesellschaftsvertrag«. Natürliche Menschen- und Bürgerrechte. Die Volkssouveränität und der Gemeinwille. Eine repräsentative und keine direkte Demokratie. Permanente Revolution und Diktatur. »Was ist der Dritte Stand?« Der Dritte Stand als Nation. Die Machtfülle der Legislative. Zum Parlamentarismus der Gegenwart. Die Abschaffung des Feudalsystems 62 Der Hof zu Versailles. Die Krise der Staatsfinanzen. Aristokratie und Bourgeoisie: keine homogenen Blöcke. Der Absolutismus zwischen den Fronten. Adelige Revolutionsführer und Emigranten. Das Los der Bauern unter der Grundherrschaft. Die »Große Furcht«. Die Beseitigung des Feudalwesens. Bauernaufstände. Der Hunger als revolutionärer Antriebsfaktor. Krisen und »Ursachen« der Revolution. Zur Frage der historischen Notwendigkeit. Glanz und Elend der Intellektuellen 85 Die »philosophes« und der Einfluß der Aufklärung. Die große »Enzyclopedie«. Die Salons und der Traum von der »Gelehrtenrepublik«. Im literarischen Untergrund. Desmoulins und Hebert. Natur und Vernunft 96 Rousseau. Zum Problem der Selbst- und Eigenliebe des Menschen. Die innere Stimme der Natur und die Religion des Herzens. Kultur- und Zivilisationskritik. Der »Naturzustand« als methodisches Denkprinzip. Individuum und Gesellschaft. Die Physiokraten. Newtons Weltmodell. Der Deismus und die bescheidene Rolle Gottes. Wie die Natur zum Herrschaftsbegriff wird. Die dualistische Moral der Aufklärung und der Despotismus der Vernunft. Licht und Finsternis 109 Die Symbolik des Lichts. Gegenströme des Irrationalen: schwarze und weiße Magie. Casanova und Cagliostro. Der Mesmerismus. Eine Verschwörung der Freimaurer? Weltanschauung, soziale Zusammensetzung und Organisation der französischen Freimaurerei. Neue Gewalten 116 Der Jakobinerklub und seine Konkurrenz. Die Cordeliers. »Volksgesellschaften« und ihre Vernichtung. Der Jakobinismus als erste moderne Ideologie. Die Pressefreiheit und der politische Charakter des neuen Journalismus. Die ultrarechte Presse. Marats »Volksfreund« und andere Zeitungen. Der revolutionäre Bestseller: Paines »Common Sense«. Die heutige Kontroverse um die »atlantischen Revolutionen«. Ein Exkurs: War der amerikanische Unabhängigkeitskampf eine Revolution wie die französische? Die Deklaration der Menschenrechte nach amerikanischen Vorbild. Die Verfassungen von 1791 und 1793. Sieyes, Condorcet und SaintJust. Die jakobinische Republik der Tugend. Eine Zirkulation der Eliten 139 Alle Macht den Advokaten? Gemäßigte und Radikale. Die »Linksverschiebung« der Revolution. Soziale Herkunft, Interessen und Politik der Girondisten. Die Verteidigung des Eigentums. Kriegsgewinnler. Die Assignatenwirtschaft. Der Untergang der Gironde. »Föderalismus«. Der Einfluß der Madame Roland. Dantonisten gegen Hebertisten. Die Strategie Robespierres und sein Sturz. Die Herrschaft der Parvenus. Wie revolutionär war das Volk? 158 Paris als Metropole des Kleingewerbes und als Zentrum des Revolution. »Volk«, »Mob« oder »Gegenelite von unten«? Die Sansculotten. Die kleinen Selbstständigen, ihre Interessen und ihre Feindbilder. Die Kommune. Chaumette, Hebert und Jacques Roux. Das »Große Maximum« und der Terrorismus der Kleinbürger. Babeufs Verschwörung der »Gleichen«. Die revolutionäre Rolle der Frauen. Familiäres Glück als Ideologie. Die Profanisierung der Ehe. Eine Deklaration von Frauenrechten und eine feministische Bewegung. Revolutionäre Republikanerinnen. Lacombe, Theroigne und Manon Roland. Weiblichkeit nach dem Thermidor. II. Die revolutionären Institutionen Verewigter Zentralismus 179 Die Zentralisierung durch die Revolution. Die Stellung der Exekutive. Danton als Konstrukteur der revolutionären Institutionen. Der »Wohlfahrtsausschuß«. SaintJust. Aufgaben und Leistungen der revolutionären Regierung. Selbstlegitimierung und Selbstverewigung der Staatsgewalt. Der Kult des »Höchsten Wesens« 190 Die Tradition des Staatskatholizismus. Die Nationalisierung der Kirchengüter. Eine »Zivilverfassung« für den Klerus. Die Haltung des Papstes. Verweigerung, religiöser Fanatismus und Konterrevolution. Nationale Erziehung und revolutionäre Feste. Der republikanische Kalender. Die »Entchristianisierungs«- Kampagne. Robespierres Kampf gegen den Atheismus. Das »Fest der Vernunft« und das »Fest des Höchsten Wesens«. Die Trennung von Staat und Kirche. Die Schreckensherrschaft der Guillotine 200 Tugend und Ibrror. Die exemplarische Bestrafung der Volksvertreter. Die Wahrheit einer heuchlerischen Kontroverse: Terror auf beiden Seiten. Die Opfer der Schreckenszeit. Ein »Genozid« in der Vend6e? Die »Septembrisaden«. Grausamkeit aus Tradition. Das Personal des Terrorismus und seine Interessen. Der Prozeß gegen Danton. Eine Subkultur in den Gefängnissen. Der neue Tbd und das Recht auf Selbstmord. Jugend und Terror. Von der Nationalgarde zur »Großen Armee« 216 Die Bürgermiliz als Ordnungsmacht. Propaganda für den Krieg. »Natürliche Grenzen« und der Zwang zur Expansion. Das Manifest des Herzogs von Braunschweig. »Das Vaterland in Gefahr«. Valmy. Gegen die Koalition der europäischen Großmächte. Die »levde an masse« und die Konzentration aller Kräfte. Der Ursprung der modernen Kriegsführung. Der Soldat als Held der Nation. Buonaparte und der Staatsstreich. III. Das revolutionäre Individuum Paradoxien der Libertinage: Mirabeau und de Sade 228 Pornographie und Systemkritik. In Kerkerhaft. Leidenschaft und Korruption. Mirabeau und die parlamentarische Rhetorik. De Sade und der Immoralismus der modernen Literatur. Zwickmühlen der Unbestechlichkeit: Robespierre und Marat 239 Konjunkturen von Heroisierung und Verteufelung. Puritanismus und selbstloses Opfer. Die Anerkennung der Radikalität. Der Machtstratege und der prophetische Mahner. Moral und Politik. Strategien des Opportunismus: Talleyrand und Carnot 251 Der ideologische Preis der Effektivität. Behinderung und Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und Beharrungsvermögen. Perfekte Organisation ist der halbe Sieg. Die Karrierechancen von Krieg und Diplomatie. Zeittafel 261 Bibliographie 266 Register 274
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