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Holliger .:. Der Nicole-Prozess

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Holliger, Erich, Der Nicole-Prozess. Die Schiesserei von Genf vom 9. November 1932 im Spiegel des Prozesses gegen den Genfer Arbeiterführer. Basel 1973.
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Beschreibung
Holliger, Erich,
Der Nicole-Prozess. Die Schiesserei von Genf vom 9. November 1932 im Spiegel des Prozesses gegen den Genfer Arbeiterführer. Basel: Z-Verlag, 1973. 107 Seiten. Broschur. 210 x 148 mm. 186 g
* Texte der Montagabende der Basler Theater. - Eine Rekonstruktion aufgrund von Gerichtsakten und Zeitungsberichten
Bestell-Nr.158194
Holliger | Helvetica | Schweiz | Sozialismus | Kommunismus | Marxismus | Jurisprudenz | Rechtswissenschaft | Leon Nicole | Theater

Arbeitsbericht
Die Ereignisse von Genf vom 9. November 1932 sind im heutigen öffentlichen Bewusstsein — vor allem der jungen Generation, die diese Jahre nicht erlebt hat — kaum noch existent. In Geschichts- und Schulbüchern ist darüber meistens nichts oder nur ungenaues zu lesen.
Auch ich wusste nichts genaues über diese Ereignisse, als ich mit meiner Arbeit begann. Ich las die verschiedensten Zeitungen vom November 1932 und bekam zwei vollkommen verschiedene Versionen mitgeteilt: die Version der bürgerlichen Zeitungen und die Version der sozialistischen Zeitungen.
Ich las weiter: Januar, Februar, März 1933, ich las die Kommentare zu Hitlers Machtübernahme und über das Aufkommen der Fronten in der Schweiz, und ich stiess in den Zeitungen vom April 1933 auf die Berichte über den Prozess gegen Léon Nicole und 17 Mitangeklagte "wegen Aufforderung zum Widerstand gegen die Staatsgewalt".
Die sehr ausführlichen, aber je nach politischer Färbung der Zeitung vollkommen verschiedenen Gerichtsberichte der Zeitungen "Tribune de Genève", "La Suisse", "Le Travail", "Le Pilori", "Bund", NZZ, NZ, "Volksrecht" und "Vorwärts", die offiziellen Rapporte der Genfer Regierung und der eidgenössischen Militärjustiz, die allgemein zugänglichen Gerichtsdokumente und zwei kleinere wissenschaftliche Arbeiten lieferten mir das Material zum Text "Der Nicole-Prozess". In diesem Text konnte ich nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Riesenprozess rekonstruieren: Aus mehr als 150 Verhandlungsstunden wurden 2 Theaterstunden, das Verfahren gegen die 17 Mitangeklagten wurde ausgeklammert, aus über 200 Zeugen wurden deren 12, wobei wichtige Aussagen weiterer Zeugen in die Aussagen der 12 auftretenden Zeugen integriert wurden.
Dieser Text nimmt für sich nicht in Anspruch, die ganze Wahrheit über die Ereignisse von Genf zu vermitteln. Es geht mir nicht darum, den Prozess gegen Léon Nicole juristisch exakt zu rekonstruieren (es geht mir überhaupt nicht in erster Linie um die Person Léon Nicoles) sondern es geht mir darum, in der Form einer Gerichtsverhandlung Informationen über die Ereignisse von Genf zu liefern, die bisher nur wenig bekannt sind. Es geht mir darum, aufzuzeigen, wie es dazu kommt, dass sich der unheimliche Mechanismus von Gewalt und Gegengewalt in Bewegung setzt, und es geht mir vor allem darum, ein beinahe tabuisiertes Thema in die Diskussion zu bringen: Die Schiesserei von Genf.
Erich Holliger
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