- Geist
- Sozial
- Literatur
- Natur
- Kunst
- Geschichte
- Varia
- Biblio
- Archiv
Mueller .:. Die Parteigenossen
158281
Müller-Meiningen, Ernst, Die Parteigenossen. München 1946.
Vorübergehend geschlossen
13.-28. November 2024
Beschreibung
Müller-Meiningen, Ernst,
Die Parteigenossen. München: Zinnen-Verlag, 1946. 103 Seiten. Broschur. 208 x 148 mm. 152 g
* Europäische Dokumente, H. 2. - Betrachtungen und Vorschläge zur Lösung des "Naziproblems". - Schwache Gebrauchsspuren, gebräunt.
Bestell-Nr.158281
Mueller | Faschismus | Deutschland | Entnazifizierung
VORWORT DES HERAUSGEBERS
Die im folgenden abgedruckte Schrift beschäftigt sich mit der Frage, was mit den Nazis geschehen soll, den Parteigenossen und den andern, die mehr im Verborgenen geblüht haben. Die Lösung des Naziproblems, das vom Problem Deutschland nicht getrennt werden kann, ist von großer Wichtigkeit, denn die getroffenen Entscheidungen werden bis zu einem gewissen grad Einfluß auf das Schicksal unsrer Welt haben. An ihnen wird sich ablesen lassen, ob die Ismen weiter unser Leben verpesten sollen, oder ob der Mensch aus dem Anschauungsunterricht der vergangenen zwölf — man könnte auch sagen fünfundzwanzig — Jahre etwas gelernt hat. Der Nationalsozialismus ist nur ein, wenn vielleicht auch das Hauptkapitel dieser Zeit. Er konnte nur entstehen auf dem Boden einer chaotisch gewordenen Welt. Nur dadurch, daß die Werte des Lebens nur noch geredet statt gelebt wurden, war diese Bildungstragödie möglich. Es besteht die Gefahr, daß die Werte des Lebens, die Tugenden, deren der Mensch bei großer Anstrengung fähig ist, auch weiterhin anstatt verwirklicht nur vorgetragen werden könnten. Das hätte zur folge, daß alles im Faschismus, einerlei wie er sich nennt, und damit im Blut und damit in der Gemeinheit ersäuft.
Die Lage des Siegers ist sehr schwierig. Wir anerkennen die Schwierigkeiten und anerkennen auch die Bemühungen, ihrer Herr zu werden. Auch unsere Lage ist sehr schwierig. Möge man die Deutschen trotz allein nicht als außerhalb, sondern innerhalb der Menschheit seiend betrachten und möge man sie, deren geschickte in Europa einen größeren Abschnitt als zwölf Jahre umfaßt, jetzt nicht nur nach diesen zwölf Jahren beurteilen. Wenn allerdings wir uns um Gerechtigkeit bemühen, ruht der Verdacht auf uns, aus ihr pro- […]
Die Parteigenossen. München: Zinnen-Verlag, 1946. 103 Seiten. Broschur. 208 x 148 mm. 152 g
* Europäische Dokumente, H. 2. - Betrachtungen und Vorschläge zur Lösung des "Naziproblems". - Schwache Gebrauchsspuren, gebräunt.
Bestell-Nr.158281
Mueller | Faschismus | Deutschland | Entnazifizierung
VORWORT DES HERAUSGEBERS
Die im folgenden abgedruckte Schrift beschäftigt sich mit der Frage, was mit den Nazis geschehen soll, den Parteigenossen und den andern, die mehr im Verborgenen geblüht haben. Die Lösung des Naziproblems, das vom Problem Deutschland nicht getrennt werden kann, ist von großer Wichtigkeit, denn die getroffenen Entscheidungen werden bis zu einem gewissen grad Einfluß auf das Schicksal unsrer Welt haben. An ihnen wird sich ablesen lassen, ob die Ismen weiter unser Leben verpesten sollen, oder ob der Mensch aus dem Anschauungsunterricht der vergangenen zwölf — man könnte auch sagen fünfundzwanzig — Jahre etwas gelernt hat. Der Nationalsozialismus ist nur ein, wenn vielleicht auch das Hauptkapitel dieser Zeit. Er konnte nur entstehen auf dem Boden einer chaotisch gewordenen Welt. Nur dadurch, daß die Werte des Lebens nur noch geredet statt gelebt wurden, war diese Bildungstragödie möglich. Es besteht die Gefahr, daß die Werte des Lebens, die Tugenden, deren der Mensch bei großer Anstrengung fähig ist, auch weiterhin anstatt verwirklicht nur vorgetragen werden könnten. Das hätte zur folge, daß alles im Faschismus, einerlei wie er sich nennt, und damit im Blut und damit in der Gemeinheit ersäuft.
Die Lage des Siegers ist sehr schwierig. Wir anerkennen die Schwierigkeiten und anerkennen auch die Bemühungen, ihrer Herr zu werden. Auch unsere Lage ist sehr schwierig. Möge man die Deutschen trotz allein nicht als außerhalb, sondern innerhalb der Menschheit seiend betrachten und möge man sie, deren geschickte in Europa einen größeren Abschnitt als zwölf Jahre umfaßt, jetzt nicht nur nach diesen zwölf Jahren beurteilen. Wenn allerdings wir uns um Gerechtigkeit bemühen, ruht der Verdacht auf uns, aus ihr pro- […]
Artikeldetails
158281
1 Artikel