Hürlimann, Martin,
Zeitgenosse aus der Enge. Erinnerungen. Frauenfeld : Huber, 1977. 548 Seiten mit Abbildungen. Leinen mit Schutzumschlag. 215 x 139 mm. 920 g
* Hürlimann ist vor allem als Fotograf und Begründer der Zeitschrift "Atlantis" bekannt.
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THIS TITLE IS SOLD AND NO LONGER AVAILABLE | ISBN: 3-7193-0565-1 | 978-3-7193-0565-9
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Die Enge, das ist der Name eines Zürcher Stadtteils, in dem der Verfasser geboren und aufgewachsen ist, im selben Quartier, in dem Gottfried Keller und Richard Wagner zeitweise gewohnt haben.
Enge, das ist aber auch Schicksal des Bürgers eines Kleinstaates, aus der er immer wieder ausdrängt in größere Räume.
Aus großbürgerlicher Familie stammend, verbringt Martin Hürlimann Studienjahre in Leipzig, Berlin und Zürich. Als Journalist und Photograph zieht er durch Frankreich, dann durch Indien und Indochina und lernt die indischen Führerpersönlichkeiten um Mahatma Gandhi kennen. 1928 läßt er sich in Berlin nieder, das er schon als Student auf dem Höhepunkt der großen Inflation kennengelernt hat. Er erntet mit seinem Reisefilm Die Wunder Asiens den Beifall der Berliner Presse und wird zum Gründer der Zeitschrift Atlantis und des Atlantis-Verlags, die er während Jahrzehnten betreut. Er photographiert für seine Publikationen Landschaft und Architektur der halben Welt, vernachlässigt dabei auch nicht seine literarischen, historischen und musikalischen Interessen, gibt im Anschluß an das durch viele Auflagen immer wieder erneuerte Atlantis-Buch der Musik eine Reihe von Musikbüchern heraus, die ihn auch in freundschaftliche Beziehung zu Strauß und Strawinsky, Furtwängler, Hindemith und Britten bringen. Dabei bleibt er stets der aufmerksame, engagierte Beobachter des Weltgeschehens,das er in seiner eigenwilligen Optik auch in diesem Buch vom Besuch des deutschen Kaisers in der Schweiz 1912 bis zu den «drei Botschaften» aus Amerika, Rußland und China verfolgt, die unsere Zeit mit in die Zukunft nimmt. Seit 1933 ist Bettina Kiepenheuer seine Gattin und engste Mitarbeiterin.
1939 vertauscht er seinen Beobachtungsposten Berlin mit seiner Heimatstadt Zürich, macht zum zweitenmal eine Grenzbesetzung als Soldat mit, wird unversehens in eine Opernkrise hineingezogen. Gegenüber dem Eintritt der großen Völker Asiens in die Weltpolitik verlieren die Probleme Deutschlands und der Schweiz, die den Deutschschweizer «in der Nacht» beschäftigt haben, ihre zentrale Bedeutung.
So erfährt der Leser mehr als ein halbes Jahrhundert Welt- und Kulturgeschichte, erlebt und erfahren, photographiert und aufgeschrieben von einem engagierten Zeitgenossen. Ein Panorama unserer Zeit.
Inhalt
Erster Anlauf, Zollikon, 17. November 1962 9
Zweiter Anlauf, Samedan, Juli 1974 13
Vorfahren, die Geschichte machten. 17
Der «Sihlberg» 29
Thurgovia 45
Der Weltgeist greift ein 56
Das Jahr 1917 65
Der Krieg schleppt sich weiter, Musik und Theater blühen 72
Student 89
Soldat 97
Der Friede, der keiner war 107
Friedrich Dehne 121
Herbert Anger 123
Die Reise um die Welt. 124
Frankreich 133
Photograph 143
Mit Hans Wehrli nach Indien. 148
Im verschlossenen Nepal 167
Journalist 173
Die Reise nach Indochina 177
Wohnsitz Berlin, 1928 bis 1939 193
Atlantis 205
Filmintermezzo 217
Der Berliner Verlag 224
Fliegen 245
Udo von Alvensleben 250
Ricarda Huch 253
Zürich: Von der Akazienstraße zum Zeltweg 259
Lieber Emil Staiger! 281
Abschied von Berlin. 286
England 298
Wilhelm Uhde und die Peinture 321
Beethoven 324
«Die überflüssigste Erscheinung der Musikgeschichte» 331
Furtwängler 353
Von Schauspielern 363
Intermezzo Zürcher Woche. 372
Länder - Völker - Reisen 375
Die Konsolidierung des Verlags 399
Verbandskarriere. 406
Eidgenosse 410
Auf der Suche nach der neuen Oper 425
Abenteuer Stadttheater. 446
Strawinsky 470
Witwen 475
Kokoschka 481
Lieber Paul Sacher! 489
Der Fall Japan 494
Begegnungen. 502
Drei Botschaften 510
Bis dahin 525
Bücher von Martin Hürlimann. 529
Personenverzeichnis. 533