Baumann, Heribert und Ulrich Klemm [Hrsg.],
Anarchismus und Schule. Grafenau: Trotzdem, 165 Seiten mit Abbildungen. Kartoniert. 219 g
* Werkstattbericht Pädagogik; 2
Bestell-Nr.154900 | ISBN: 3-922209-22-X
Baumann Klemm |
Paedagogik |
Anarchismus |
Schulen
Der zweite Band der Reihe Werkstattbericht Pädagogik legt den Schwerpunkt auf »Anarchismus und Schule«. Im Hauptteil beschreibt Heribert Baumann (Univ. Oldenburg) die Grundsätze institutionalisierter Bildung unter der Herrschaft von Staat und Kapital. Johann-Peter Regelmann und Eberhard Mutscheuer (Mitarbeiter der FAS. Bewegung für freie alternative Schulen) beschäftigen sich mit den pädagogischen Möglichkeiten und bürokratischen Schwierigkeiten Freier Schulen. Alfred K. Treml (Univ. Tübingen) zeigt, daß die Waldorf-Schulen nicht die geeignete Alternative zur herkömmlichen Staatsschule sein können. Volkmar Walczyk und Wolfram Sailer (Freie Kinderschule Bremen) kritisieren die Kehrtwendung innerhalb der »Wissenschaftlichen Begleitung« der Glocksee-Schule, die lange als Aushängeschild der Alternativschulbewegung gelten konnte. Hans-Ulrich Grunder (Univ. Bern) liefert einen historischen Beitrag über den Einfluß der anarchistischen Bewegung auf die italienischen Volkshochschulen und über die Gründungsversuche von Ferrer-Schulen.
Der Kampf um eine »andere« Schule braucht einen veränderten Bildungsbegriff. Überlegungen in Richtung einer ökologischen Bildungskonzeption stellen Reinhard Franzke, Eberhard Murscheller u.a. (FU Berlin) zur Diskussion.
Im Dokumentationsteil arbeitet Ulrich Klemm (Volkshochschule Ulm) die Rezeptionsgeschichte anarchistischer Pädagogik nach 1945 in der Bundesrepublik auf. Der Archivteil ergänzt die diskutierten Modelle anhand historischer Praxis; Ulrich Linse (Lehrer und Sachbuchautor, München) schildert die Versuche der Deutschen Ferrer-Bewegung zur Gründung einer Schule. Der Rezensionsteil beschäftigt sich mit Buchveröffentlichungen der letzten Zeit, in denen zu herkömmlicher Erziehung und Schule Gegenmodelle entwickelt werden.